26. Juli 2008

"Old German Schulzwang" (Nachlese)

Hausunterricht anstelle des Schulbesuchs erschwere das soziale Lernen
Jenseits dessen, was im Lehrplan stehe, lernten Kinder in der Schule, ihre Spontanbedürfnisse zurückzunehmen und sich im Klassenverband einzufügen, erklärte der Erziehungswissenschaftler Peter Zedler am Montag mit Blick auf Kritik des «Netzwerkes Bildungsfreiheit» am Schulzwang in Deutschland. ...
Quelle: AP/net-tribune am 07.07.2008


Zum 70 Jahrestag des deutschen Schulzwangs - Informationen und Hintergründe
Pressemitteilung des Netzwerks Bildungsfreiheit vom 4.7.2008
Frei lernt es sich besser
70 Jahre Schulzwang sind genug – ein Relikt hat sich überlebt ....
Quelle: Netzwerk Bildungsfreiheit am 04.07.2008
Aktion: Offener Brief zum Bildungsgipfel z.H. Frau Ministerin Dr. Annette Schavan
Sehr geehrte Frau Ministerin,
anlässlich des von Ihnen vorbereiteten Bildungsgipfels möchten wir mit vielen anderen betroffenen Familien auf eine Besonderheit des deutschen Schulsystems hinweisen, die in der öffentlichen Debatte um die Schulmisere bisher zu wenig Berücksichtigung findet:
In Deutschland wird die Schulpflicht seit 1938 als Schulzwang aufgefasst, der keine Bildungsalternativen zulässt. Dieses Instrument, bei dem alle Kinder und Jugendlichen dem Zwang zur physischen Anwesenheit in einem Schulgebäude unterliegen, trägt modernen Bildungserfordernissen in einer Informationsgesellschaft nicht mehr Rechnung und verhindert durch das staatliche Bildungsmonopol die notwendige schnelle Wandlung der Bildungsangebote.
In sämtlichen anderen europäischen Ländern und fast allen entwickelten Staaten weltweit (!) steht Schülern neben den privaten Schulen auch die Möglichkeit des „Distance Learning“ oder Freien Lernens mit Hilfe von Fernschulen und „Umbrella Schools“ zu Gebote. Diese Möglichkeit ist besonders angesichts zunehmend verlangter Mobilität für viele Familien wichtig. Deutsche Kinder haben diese Option aber nur, wenn sie im Ausland leben, prominent  (siehe Brüder Kaulitz von der Jugendband Tokio Hotel) oder schulisch bereits vollkommen gescheitert (Flex-Fernschule in Baden-Württemberg oder Web-Individualschule in Bochum, Erfolgsquote 100 %) sind.
Eine Erweiterung des Bildungsangebotes in Deutschland um diese modifizierte Form der Schulpflichterfüllung würde nicht nur diesen Familien helfen, die derzeit leider meist gezwungen sind, wie wir ins Ausland abzuwandern. Sie würde auch einen gesunden Konkurrenzdruck erzeugen und so mithelfen, unsere Schulen schnell zu Orten zu machen, an denen gut und gerne gelernt wird. Ein Monopol hat noch nie zur Qualitätserhöhung beigetragen.
Die hervorragenden Ergebnisse des Freilernens für Lernen und Sozialisation können anhand zahlreicher Studien aus verschiedenen Ländern (außer Deutschland) eindeutig belegt werden. Die ungerechtfertigte Kriminalisierung des Freilernens führt nicht zu einem Eindämmen dieser erfolgreichen Lernform, sondern zu einer Abwanderung der an dieser Lernform interessierten Familien ins Ausland. 
Wir haben den Eindruck, dass der Widerstand der Landesbehörden hauptsächlich auf Unkenntnis über die internationale Lage und unhaltbare Vorurteile über die Folgen einer Legalisierung zurückgeht. Dies möchten wir gern ändern und bitten Sie daher, uns anlässlich des Bildungsgipfels und im Vorfeld die Möglichkeit dazu zu geben. ...
Quelle: Online-Unterzeichneraktion des Netzwerk Bildungsfreiheit
Anmerkung: Um Unterzeichnung wird besonders gebeten. Das Netzwerk Bildungsfreiheit (NBF) wurde maßgeblich von unserem Verein ins Leben gerufen und zwei der aktuellen Vereinsvorsitzenden sind dort Kuratoriumsmitglieder.

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