1. Dezember 2007

Erste Eingeständnisse staatlicher Instanzen zu Schulversagen

Die Senatsverwaltung für Jugend Bildung und Sport eine Empfehlung zur Gewaltprävention veröffentlicht,
in der es hauptsächlich um Schuldistanz geht.

http://www.sensjs.berlin.de/../empfehlungen_AG.pdf

"An der Arbeitsgruppe nehmen Vertreter/innen der Geschäftsstelle der Landeskommission Berlin gegen Gewalt (Federführung), der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport, des Landesjugendamtes, der Bezirke, des Schulpsychologischen Dienstes, der Senatsverwal-ung für Inneres, der Berliner Polizei, der Ausländerbeauftragten des Senats von Berlin sowie Schulleiter teil."

Die Herausgeber, allesamt also vom Vater Staat bezahlte Persönlichkeiten, haben festgestellt, dass Gründe in verschiedenen Bereichen zu suchen sind, u. a. auch in der Schule:
Probleme in der Struktur schulischen Lernens:

- Leistungsdruck, Versagensängste, erfolgloses Lernen, schlechte Zensuren, Klassenwie-derholungen, Herunterstufung in eine geringwertige Schulform, falsche Schulform, nicht bewältigte Übergänge,
- keine Aussicht auf guten Schulabschluss, auf eine Lehrstelle, auf gute Berufsausbildung,
- Anpassungsforderungen
- Unterricht ist aufgrund sich wiederholender Abläufe langweilig,
- schulische Bildungsinhalte werden als bedeutungslos bzw. sinnlos empfunden,
- schulisches und außerschulisches Leben und Lernen sind getrennt,
- Lernen hat zu wenig mit den Interessen, den Lebenslagen der Sch. zu tun,
- schulisches Lernen hat zu wenig gegenwärtigen Gebrauchswert

Besonders interessant der folgenden Absatz zur Schulpflicht:

Folgende Formulierung sollte ins Schulgesetz aufgenommen werden:
„Befreiung von der Schulpflicht soll bei entsprechender Empfehlung durch die zuständige Helferkonferenz (Schule/Jugend) ausgesprochen werden, wenn die Erfüllung der Schulpflicht nicht für sinnvoll gehalten wird."
Die gegenwärtigen Bestimmungen zur Schulpflicht sind zu starr. Sie erschweren und verzögern pädagogisch sinnvolle, außerschulische Maßnahmen wie eine Teilnahme von schuldistanzierten Jugendlichen an einer Therapie oder Berufsvorbereitung.

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