1. November 2008

Schulversagen ... ist das Versagen des Schulsystems, nicht der Schüler. (Ausg. #46)

Behinderte Menschen auch beim Bildungsgipfel ignoriert.
Diese Woche fand der Bildungsgipfel in Dresden statt. Dies und die Tatsache, dass dabei die Belange von behinderten Menschen ignoriert wurden, hat den blinden Journalisten Keyvan Dahesch zu folgendem Kommentar veranlasst, der im Morgenecho des WDR 5 gesendet wurde.
"... Eltern, die ihr behindertes Kind in einer allgemeinen Schule lernen lassen möchten, müssen dies oft vor Gericht erkämpfen. ...
In Deutschland werden nur 12 Prozent der behinderten Kinder in allgemeinen Schulen unterrichtet, in den skandinavischen Ländern dagegen bis zu 80 Prozent. ..."
Quelle: kobinet Nachrichten am 26.10.2008


Protest auf der Endstation Sonderschule
Köln will die Ausgrenzung von behinderten Kindern in Sonderschulen beenden. Bis 2010 sollen doppelt so viele wie bisher den ganz normalen Unterricht besuchen - noch fehlen aber die Plätze.
Der erste Schultag nach diesen Sommerferien war dramatisch. "Ich bin weinend mit meinem Sohn dahingegangen", erzählt die Mutter aus Köln. "Seine dritte Schule. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie es dem Jungen ging." Der zehnjährige Ahmet* leidet unter dem Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom, sagen die Ärzte. ...
Quelle: taz am 28.10.2008
Gegen das"Zappelphilipp-Syndrom" gibt's kein Mittel
Keine Patentrezepte gibt es gegen die Hyperaktivität von Kindern, auch "Zappelphilipp-Syndrom" genannt. Auf diesen Nenner hat Professor Dr. Harald Bode vom sozialpädiatrischen Zentrum der Uni-Klinik Ulm seinen Vortrag bei den 26. Allmendinger Gesundheitstagen gebracht. ...
Quelle: Schwäbische Zeitung Online am 26.10.2008
"Soziale und Emotionale Intelligenz. Unsere Kinder - Opfer des Fortschritts."
Der Psychologe Daniel Goleman nimmt zu der Frage Stellung, was er für wahr halte, jedoch nicht beweisen könne. Goleman hat in verschiedenen Untersuchungen festgestellt, dass die soziale und emotionale Intelligenz der Kinder seit den 70er Jahren zurückgeht. Er glaubt, kann aber nicht beweisen, dass diese Entwicklung zu einem großen Teil der ökonomischen und technologische Entwicklung der Gesellschaft in diesem Zeitraum geschuldet ist, denn im Unterschied zu den vorangegangenen Jahrzehnten gibt es heute in den USA praktisch nur noch Doppelverdiener-Familien und der Alltag von Kindern ist in der Regel durchorganisiert, mit einem Terminkalender voller Veranstaltungen, zu denen die Kinder von ihren Eltern gefahren würden. Es bleibt den Kindern daher immer weniger Zeit für eigenständige, selbstgewählte Spiele. Zudem ist die Verwandtschaft heute nicht mehr in der Nähe. Wenn es aber um das Erlernen sozialer und emotionaler Fähigkeiten geht, bedeutet die Einbuße an Freizeit im Kreis von Familie, Verwandten und anderen Kindern ein Fehlen gerade der Tätigkeiten, die traditionell zur Stärkung eben solcher Kompetenzen beitragen. ...
Quelle: Der Spiegel am 28.10.2008
Anm.: Wir gehen selbstverständlich davon aus, dass auch wesentlich unser Schulsystem diese Opfer verursacht. Die rasant zunehmende Übernahme der Betreuungs- und Bildungsaufgabe durch den Staat (in Krippen, vorschulisch, ganztags, samstags und normgerecht) kann die sich anbahnende Katastrophe nur verschlimmern.
Betriebe kritisieren mangelnde Schulbildung der Lehrlinge
Mündliche und schriftliche Ausdrucksformen «so schlecht wie nie vorher» ...
Quelle: ad-hoc News am 27.10.2008
Berliner Eltern wählen Wohnort nach Schulqualität
Der Ruf einer Schule ist für Eltern das entscheidende Kriterium bei der Wahl des Wohnbezirks. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Info GmbH. Manchen mag überraschen, welcher Bezirk die besten Noten erhielt. ...
Viele Eltern sind unzufrieden. Insgesamt bewertet etwa die Hälfte der Befragten die Qualität der Schulen als sehr gut bis befriedigend, allerdings geben auch 14 Prozent die Note „mangelhaft“. Nur elf Prozent dagegen bewerten die Arbeit der Schulen mit einer „Eins“ oder „Zwei“.
Auffällig ist allerdings, dass Eltern, die selbst Kinder in der Schule haben, die Situation besser einschätzen. Von ihnen würden 19 Prozent den Schulen ein Gut oder Sehr gut geben. 43 Prozent der Eltern von Schulkindern bewerten die Bildungsqualität aber auch mit den Noten „Vier“ bis „Sechs“. ...
Quelle: Welt am 28.10.2008
Blick zurück im Zorn
"Dumm, faul, unfähig"
Andreas Müller war 25 Jahre lang Lehrer für Deutsch und Politik in Groß-Umstadt in Hessen. Jetzt ging er in Pension und beantwortete aus diesem Anlass einen Fragebogen von Schülern. Hier seine gekürzte Antwort zur Frage, was ihm als Lehrer peinlich war.
Quelle: Frankfurter Rundschau am 27.10.2008

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