27. Juni 2008

Schulpflicht und oder oder Homeschooling

Wie wir es sehen (SFeV)

Gute Bildung heißt, sich gebildet zu haben und nicht gebildet worden zu sein.

Schulbildung ist Bildung, wie sie üblicherweise im Schulalter erreicht wird. Sie sollte nicht nur aus Schulen kommen (wie auch von Schulministerin Sommer in NRW kürzlich zu vernehmen war) und kann auf Präsenzschulen sogar verzichten (wird in Deutschland kaum für möglich gehalten).

"Homeschooling" oder "Home Education" ist ein Überbegriff (z.B. für Hausunterricht, Fernunterricht, Unschooling). Er kann, soll und darf nicht einfach ins Deutsche übersetzt werden.

Das deutsche Schulwesen ist der Aufsicht des Staates unterstellt. Homeschooling ist aber ein Bildungsmodell und keine Schule.

Homeschooling ist zunächst ein Bildungs-Modell und hat mit Weltanschauung eigentlich nichts zu tun. Verweigerung (von Schulbesuch oder Homeschooling) kann dagegen ideologische oder weltanschauliche Gründe haben.

Es gibt so viele Modelle des Homeschoolings wie es Familien gibt, die sich um schulfreie Schulbildung kümmern.

Homeschooling ist in Deutschland nicht verboten. Durch die Interpretation der Deutschen Schulpflicht (als Präsenzpflicht in einer staatlich beherrschten Schule) wird das Modell des Homeschooling allerdings zeitlich verhindert.

Von "Allgemeiner Schulpflicht" ist im Deutschen Grundgesetz und in noch höheren Rechtsvorschriften (EU, UN, evtl. Natur, Bibel, Tora, Koran etc.) keine Rede - im Gegenteil.

Das menschenrechtlich verankerte "right to elementary education" wird in der deutschen Version der Kinderrechtskonvention mit "Recht auf Grundschulbesuch" übersetzt.

Entgegen richterlicher Annahmen in Deutschland hat der Staat hat keinen eigenständigen Erziehungsauftrag. Von wem auch?

Damit schon junge Menschen sich bilden können, könnten wir als Staat beste Rahmenbedingungen schaffen - mehr nicht. Stattdessen werden in Deutschland alle dem selben "von oben" verordnetem Inhalt mit der selben aufgeprägten Methode (samt den vielen und engen gesetzlichen Konditionen, die mit einer deutschen Schule verbunden sind) unterzogen.

Fremde Kinder ohne Auftrag (der jeweiligen Eltern) gesetzlich bilden zu wollen muss sich immer dem Verdacht kollektiver Gleichschaltung stellen. Und wehret der Fortsetzung!

Fremde Kinder mit dem Auftrag einer Mehrheit bilden zu wollen muss sich immer dem Verdacht der Vereinheitlichung und der Konformierung auf einen schmalen Mainstream stellen.

Die spezielle Deutsche Schulpflicht ist durch ihren Schulzwang (mit seinen allerlei vollzogenen Zwangsmaßnahmen) weltweit einzigartig und rührt in dieser verschärften Form her aus dem Reichsschulpflichtgesetz von 1938.

Staatlich bezahlte und beaufsichtigte Schulen als Angebot für alle sind eine Errungenschaft der Zivilisation. Schulzwang dagegen ist Mittel staatlicher Bevormundung und Gewaltausübung.

Bildung ist viel mehr als nur Schule. Schulbesuch kann Bildung auch verhindern. Schulfunktionäre verwenden am liebsten den Begriff Bildung, wenn sie eigentlich nur Schule meinen.

Die totalitären Komponenten der deutschen Schulpflicht müssen gesetzlich sofort revidiert werden. In Hessen und im Saarland gilt die Ablehnung des staatlichen Schulwesens trotz bewährter Bildungsalternativen sogar noch als Straftat. Ordnungsstrafen, Zwangszuführungen, Zwangsgelder oder Sorgerechtsbeschränkungen im Falle gewährleisteten Wohls in einer Familie sind rechtlich nicht tragbar.

Schulpflicht statt des Rechts auf Lernen

Von Jan Moewes

" Tatsächlich hat die Regelschule von heute das Lernen zum Vorwand degradiert. Was auf dem Stundenplan steht, ist egal - gelernt wird immer das Gleiche, und das taucht nicht einmal im Lehrplan auf. Gelernt wird zum Beispiel, egal ob bei Mathe, Erdkunde oder Handarbeit, dass die Stunde erst zu Ende ist, wenn es klingelt. Und dass man bis dahin sitzen zu bleiben hat. Gelernt wird, dass man sich keine Gedanken machen muss, was man morgen tun möchte, weil es sowieso klar ist. Gelernt wird, dass es nicht darum geht, was du willst, sondern um das, was man von dir verlangt. Gelernt wird, dass eine musikalischer Einfall in der Mathestunde nichts zu suchen hat und dass es völlig egal ist, ob du weißt, dass der Typ da vor dir doof ist.
Hält denn jemand im Ernst unsere Kinder für so blöd, dass sie nicht alleine rausfinden würden, wie die Hauptstadt von China heißt - falls es sie interessieren sollte. ...
Es ist nicht schwer sich vorzustellen, dass es hier anders aussehen würde, hätten wir nicht alle so brav gelernt, jeden Morgen um die gleiche Zeit an den gleichen Ort zu rennen und das Gleiche wie Gestern zu tun. Von alleine käme kein Mensch auf so was!
Wahrscheinlich käme kaum jemand auf die Idee, im Winter vor Sonnenaufgang aufzustehen. Was würden wir Strom sparen, wahrscheinlich mehr als mit der Sommerzeit. Kein Mensch würde von alleine stundenlang etwas tun, was ihn anödet; niemand ruhig anhören, was ihn ankotzt. Kaum ein Mensch würde bei schönem Wetter drinnen sitzen und noch weniger würden bei schlechtem Wetter rausgehen.
Hätten wir nicht alle in der Schule gelernt, die Eigenverantwortung gleich mit dem Mantel an der Garderobe aufzuhängen und uns in das Unvermeidliche zu fügen, hätten wir wahrscheinlich ganz andere Fabriken - oder gar keine. Wir hätten auch keine Schulen - oder ganz andere. Ohne diese Schule hätten wir auch diesen Staat nicht - und deshalb haben wir die Schulpflicht statt des Rechts auf Lernen. "
Quelle: Blog für Bildungsfreiheit

Hochinteressante Links #31

Informelles Lernen wird in den USA immer populärer
Wie viel strukturierten Schulunterricht braucht der Mensch? Welche Unterrichtsform vermag Heranwachsende optimal zu bilden? Diese Fragen stehen im Zentrum einer bildungspolitischen Debatte, die sich jüngst in Kalifornien am Thema Hausunterricht entzündete. ...
Informelles Lernen im Trend
Politisch weniger polarisierend äusserten sich Fachzeitschriften und Blogs. Das Urteil des Appellationsgerichts schütte das Kind mit dem Bade aus. Es gehe nicht an, einer in ihren Grundzügen positiven Bewegung wegen einzelner schwarzer Schafe den Todesstoss zu versetzen, war verschiedentlich zu lesen. Längst nicht alle «home schoolers» seien religiös verblendet. Zudem bleibe oft das Wichtigste unerwähnt: Kinder, die zu Hause unterrichtet werden, arbeiteten im Schnitt nicht weniger, nur anders als Schüler konventioneller Klassen. Sie verwendeten akkreditierte Lehrmitteln, und staatliche Gesetze verpflichteten sie zu jährlichen Prüfungen. Seit 2000 nimmt in Nordamerika die Zahl von zu Hause unterrichteten Kindern jährlich um rund 5 bis 10 Prozent zu. Eine wachsende Zahl von Intellektuellen und Individualisten sieht den familienzentrierten Unterricht als Errungenschaft des pluralistischen, demokratischen Bildungssystems, und dieser sei der Staatsschule vorzuziehen.
Heranwachsende ohne ständige Fremdbestimmung würden zu intrinsisch motivierten Lernenden, sagen deren Eltern. Eliteuniversitäten wie Stanford und Brown, die in den letzten Jahren vermehrt Jugendliche aus dem «home schooling» in ihre Programme aufgenommen haben, bestätigen diese Beobachtung. Dem Hausunterricht entwachsene Schüler seien selbständig, neugierig und weniger ausgebrannt als die Absolventen herkömmlicher Bildungsanstalten. Als vor einigen Jahren in den USA der 18-jährige Christopher Paolini mit seinem Fantasy-Roman «Eragon» die Bestsellerlisten stürmte, wollte alle Welt wissen, ob er in seiner Schule Klassenprimus gewesen sei. Er wisse nicht, was das sei, sagte Paolini. Aber für seine Eltern, die ihn zu Hause in Montana unterrichtet hätten, sei er immer der beste Schüler gewesen.
Quelle: NZZ am 21.06.2008 mit Leserkommentaren


Unterricht zuhause - eine Alternative zur Institution Schule?
... Der Verein „Schulbildung in Familieninitiative“ unterstützt Eltern, die ihre Kinder zuhause unterrichten wollen. Gründer Jan Edel sagt: „Deutschland ist das einzige Land der Europäischen Union, in dem Unterricht zuhause nicht als Alternative zum regulären Schulbesuch erlaubt ist. Der staatliche Schulzwang ist einfach peinlich.“ Der Diplom-Ingenieur Edel hat seine eigenen und weitere Kinder selbst unterrichtet. Mehrere Eltern teilten sich die Aufgabe. Es sei eine rein pädagogische Entscheidung gewesen. „Einige der Kinder konnten schon lesen und schreiben als sie eingeschult werden sollten. Da haben wir uns gefragt, was die ganze Veranstaltung eigentlich soll.“ ...
Die Schulpflicht gänzlich abzuschaffen, das forderten nicht einmal die Hardliner, sagt Ladenthin. Für ihn wäre es ein denkbares Modell, dass Eltern mit den Wochen- und Monatsplänen arbeiten, mit denen auch in den Schulen gearbeitet wird, die Lernerfolge dann auch in den Schulen überprüft werden, wie beispielsweise in Österreich. „Bildung ist immer auch an nachprüfbares Wissen gebunden“, sagt Ladenthin.
Auf die staatliche Institution Schule hat Helmut Stücher lieber verzichtet – von den Behörden wurde das irgendwann geduldet. In den ersten Jahren habe es keine Probleme gegeben, dann aber wurde Stücher wurde zu 250 Mark Bußgeld verurteilt. Dafür ging er fünf Tage ins Gefängnis. Ein Verfahren zum Entzug des Sorgerechts wurde nach einem Vierteljahr eingestellt. „Dann war Ruhe. Wir hatten eine tolle Freiheit“, sagt Stücher heute.
Über das Urteil gegen das hessische Ehepaar sagt er: „Ich finde es unerhört, dass die Eltern derart kriminalisiert werden. Man hat Angst vor Nachahmern. Aber die Heimschule ist doch keine Weltbewegung, es sind nur wenige Fälle.“
Ebenso wie Jan Edel kennt Stücher viele Familien, die ins Ausland geflüchtet sind, aber gerne zurückkommen würden. „Wenn sie in Belgien oder Dänemark von ihrem Schicksal erzählen, kriegen sie zu hören: 'Wir dachten immer, Deutschland sei ein freies Land.'“ ...
Quelle: Die Zeit Online am 20.06.2008
Schule im Wohnzimmer - ein sinnvoller Gegenentwurf?
Ein Diskussionsforum der Zeit Online ab 20.06.2008
"A class apart"
Ein sehr lesenswerter Artikel in Englisch über Home Education
Gründe, Hintergründe, Entwicklung und ein Bericht meines englischen Schwagers über seine Flucht aus Deutschland wegen seines dort verfolgten Bildungskonzepts.
Quelle: Financial Times am 20.06.2008
Schul-Vision wird bald Wirklichkeit
Im Herbst startet in Fritzendorf nahe Hermagor die erste Privatschule Oberkärntens. Im neuen (Wohn-)Haus befinden sich auch Kindergarten, Hort und Vorschule. ...
Gestartet wird die erste Privatschule Oberkärntens im kommenden Herbst mit maximal zwölf Schülern, wobei sich Kinder von der ersten bis zur vierten Klasse anmelden können. ...
Quelle: Kleine Zeitung Kärnten am 26.06.2008

Literatur / Neue Initiativen

Vorankündigung eines neuen Buches: "Lernen heißt Leben - Der Weg zur Familienschule." Vier Jahre lang lebte  etwas, was es nach dem Willen der Behörden nicht geben darf: ein  völlig freies und selbstbestimmtes Lerngruppenprojekt für Kinder.


Ein halbes Jahr nachdem die Familie Neubronner vor dem bremischen Schulzwang in´s Ausland entwich, ist der Bericht über die aufregende Zeit, die dazu führte und wie es mit ihnen danach weiterging, nachzulesen in:
Neubronner, Dagmar: Die Freilerner - Unser Leben ohne Schule. Genius Verlag 2008.
info(@)genius-verlag.de ISBN: 978-3-934719-34-7 Preis: 19,80 € DRUCKFRISCH
Die Schule ist in vielen Familien das Problemthema Nr. 1. Dagmar Neubronner, Mutter der prominentesten ›Schulverweigerer‹ Deutschlands, schildert spannend und anschaulich, wie es kam, dass sie und ihr Mann trotz großer Bedenken den beiden Söhnen Moritz und 
Thomas erlaubten, frei zu lernen - ohne Schule und mittlerweile ohne jeglichen Pflichtunterricht. Wie funktioniert freies Lernen, und wie muss sich Schule verändern, damit es auch dort funktioniert? Was können Eltern und Lehrer tun? Mit ausführlichem Anhang zu pädagogischen und juristischen Fragen.
Zur Autorin: Die Therapeutin und Publizistin Dagmar Neubronner, ursprünglich Diplombiologin, hat selbst Schule und Studium mit Auszeichnung abgeschlossen. Seit zehn Jahren betreibt sie mit ihrem Mann Tilman den Genius Verlag. Der besondere Lernweg ihrer Kinder, international als ›Homeschooling‹ bezeichnet, und ihr mutiger 
Widerstand gegen den spezifisch deutschen Schulzwang machte die Familie über Deutschland hinaus bekannt. Moritz und Thomas Neubronner, geboren 1996 und 1999, lernen seit Herbst 2005 frei.
BVNL: Kampagne für Freiheit und Vielfalt der Bildungswege
The Swedish Association for Home Education was formally founded on May 25, 2008.
Its first annual meeting will be held at the Swedish Home Educators Conference on July 31, 2008 in Ramsele, Sweden. A temporary board runs the association until then.
There is a home page at http://www.hemundervisning.nu/?English_information
(The word "hemundervisning" is Swedish for Home Education.)
E-mail addresses to board members can be found at: http://www.hemundervisning.nu/?Om_organisationen:Styrelse
Seminar in der Woche 28.07. bis 01.08.2008
Allgemeine Bildungsfreiheit - Strategien ihrer Verteidigung
Dieses Seminar dient der Vorbereitung auf offensive Verteidigungsstrategien in Gerichts­ver­fahren, die der Strafprozessordnung (StPO) unterliegen. Dies sind vor allem Straf­verfahren gegen Eltern, die schulpflichtige Kinder in Deutschland ausserhalb der Regel­schule, z.B. (über­wiegend) zuhause, unterrichten wollen.
Da die Verfahrensregeln der StPO, wie fast sechzig Jahre schlechte und durchweg miss­lungene Verteidigung in Schulpflichtverfahren belegen, selbst langjährig tätigen Anwälten offenbar unzureichend bekannt sind, müssen Eltern, die damit rechnen, mit dem Strafgesetz wegen der Bildung ihrer Kinder in Konflikt zu geraten, sich selbst auf ihre offensive und vor allem: wirksame Verteidigung vorbereiten.
Anmeldungen an die Koordinationsstelle kundu.heinitz(@)t-online
Aufruf zur Teilnahme an Gerichtsverhandlung
"Am 6.8.2008 ist unser Verhandlungstermin vor Gericht (Anm.: 13:30 Uhr im Amtsgericht Neuwied). Es geht um über 3000 Euro. ...
Als Zeugen sind geladen der Rektor der Grundschule, der die siebenjährige Johanna mit Einverständnis des Jugendamtes hat zwangsvorführen lassen wollen, die Direktorin des Gymnasiums, die den Münchhausenverdacht ausgesprochen hat, die Klassenlehrerin von Robert, die behauptet hat, Robert sei schmutzig (Cafe-au-lait-Flecken) und bekäme kein Frühstück und die Amtsärztin, die die diagnostizierte Stoffwechselanomalie nicht kannte und die Kinder mit einem Satz schultauglich schrieb. Eine Begründung braucht sie dazu nach Angaben des Landesamtes für soziale Angelegenheiten dazu nicht zu geben.
Unser Widerspruch gegen die Ablehnung des Hausunterrichtes wird von der gleichen Behörde bearbeitet, wie der Antrag auf Genehmigung, nur ist jetzt ein Jurist federführend, nicht mehr die Schulräte. Dieser Jurist hat bereits vor einem Jahr gesagt, dass Mütter ja befangen seien. Meinem Mann gegenüber ist er zwar zurückgerudert, aber seine Einstellung zur Arbeit einer Mutter hat er damit dennoch sehr deutlich kundgetan." 
3. Homeschooling Familientreffen Baden-Württemberg
am 28.06.2008 ab 14.00 Uhr bis zum Abend zwischen Bad Urach und Grabenstetten
Die Tradition fortsetzend veranstaltet die baden-württembergische Initiative “Bildung und Erziehung in Familien” in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Bildungsfreiheit ein Regionaltreffen im Raum Bad Urach / südöstlich von Stuttgart. Nähere Informationen dazu können über diese Emailadresse angefordert werden.
Ein weiteres Treffen in Engelhartszell / Oberösterreich (23 km von Passau) wird am 28.06.2008 stattfinden. Nähere Infos finden Sie auf der Website www.diefreilerner.eu oder laden Sie sich dort die Einladung mit allen nötigen Details als Word-Dokument herunter.
Initiative für Vielfalt in der Schulkinderbetreuung
Info: http://www.initiative-schulkinderbetreuung.de/
FiFaSchule - Kinder Familie, Schule, Lernen - Presseschau
Mit einer sehr nachvollziehbaren Werdegangsbeschreibung vom Eintreten für freies Leben als Mutter zur Bildungsfreiheit für Kinder als Konsequenz.
Info: http://kifaschule.wordpress.com/about/
Initiative zur Vereinsgründung:
ffh – family for homeschooling
Es soll eine Europäische Vereinigung zur Unterstützung verfolgter deutscher Familien gegründet werden. "Die Vereinigung dient dem Zweck, betroffenen Eltern die Bildung und Erziehung ihrer Kinder in Freiheit, wie sie in allen Staaten der Europäischen Gemeinschaft legal ist, zu ermöglichen. Die Vereinigung tritt für das Recht des Kindes auf Bildung ohne Schulzwang und Gewalt ein."
Nähere Info unter H.Stuecher(@)T-Online.de

Familien, Kinder und Jugendliche

Ein Aufruf des Vereins Verantwortung für die Familie:
"Manche Eltern resignieren angesichts der beinahe täglich in der Presse zu lesenden Berichte, dass man Kinder problemlos abgeben könne und Krippen aller Orten wie Pilze sprießen.
Doch es gibt Anwälte der Kinder: Die Oberlandesgerichte im Lande schauen genau hin, ob das den Kindern auch bekommt und wie sehr sie die elterliche Betreuung doch noch benötigen.
Nehmen wir doch auch uns die Freiheit, nicht alles zu glauben und zu schlucken, was uns an unkindgemäßen Ideologien vorgesetzt wird!
Ihr Team von Verantwortung für die Familie
Bitte leiten Sie diesen Newsletter an interessierte Eltern weiter."
Anmeldung zum Direktbezug unter: www.vfa-ev.de/newsl.htm
Verantwortung für die Familie e.V., Albertstr. 14, D-29525 Uelzen
Antwortmail: vfa-newsletter@eccm.de


Information des Familiennetzwerks:
Die offene Ganztagsgrundschule NRW startete im Schuljahr 2003/04 mit 235 Schulen, die für etwa 11.500 Grundschüler(innen) einen Ganztagsplatz zur Verfügung stellten. Im vierten Jahr der Umsetzung des Programms, d.h. im Schuljahr 2006/2007, haben sich die Zahl der offenen Ganztagsschulen im Primarbereich auf 2.200 und das Angebot an Plätzen auf 115.700 praktisch verzehnfacht. Etwas über 15% aller Kinder im Grundschulalter waren somit in der OGS angemeldet. Im 2007/08 gab es 164.500 Plätze für rund 21% der Grundschüler(innen) in 2.920 offenen Ganztagsschulen.Offene Ganztagsschulen haben damit einen Anteil von etwa 78 % an allen Grundschulen erreicht.
Tagesschau.de hat ein Interview mit dem Soziologen Prof. Müller-Benedict zum Thema Ganztags- und Gesamtschulen durchgeführt: "Wir müssen den Einfluss der Eltern schwächen".

Schul(system)versagen ... ist das Versagen der Schule, nicht ihrer Schüler.

„Auf Sitzenbleiben folgen Depressionen“
... erklärt der Psychologe und weist darauf hin, dass auch bei Amokläufen ein wesentliches Motiv immer wieder das Schulversagen sei. ...
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger am 20.06.2008


Dem Schulsystem nicht gewachsen
Allein in Kreuzberg ist ein Drittel der Fünf- und Sechsjährigen noch nicht reif für die 1. Klasse - Eingeschult werden sie trotzdem
Quelle: Welt Online am 21.06.2008
Bildungsgerechtigkeit
Alleingelassen in der Warteschleife Leben
Ratlos sind die Ratgeber. Ratlos und ohne Hoffnung. Entschieden nur in der Diagnose, für die Bildungsstudie über Bildungsstudie seit Jahren die brutalen Zahlen liefert: Ein Fünftel der deutschen Schüler sind "funktional analphabetisch: Die haben keine Chance, dauerhaft in den Arbeitsmarkt zu kommen". ...
Quelle: Frankfurter Rundschau am 22.06.2008
Schüler-Stress
Heute Schüler sein, das ist – so gibt auch manch ein Lehrer zu – meistens keine wirkliche Freude mehr. Während normale Arbeitnehmer eine 40-Stunden-Woche haben, bringen es viele Kinder und Jugendliche durchaus auf mehr. ...
Quelle: ARD-Exclusiv am 22.06.2008
Would you work with micromanaging boss, no salary, and all your work thrown away?
Über die übliche Jobofferte für Millionen von jungen Menschen ...
Quelle: Hacking Startup Blogs am 18.06.2008
Wenn der Stress die Seele frisst
Der Druck auf Schüler wächst beständig. In der Kinder- und Jugendpsychiatrie werden die behandelt, die diesem Druck nicht gewachsen sind. Die Wartelisten werden länger. ...
Quelle: NRZ, 24.06.2008

Leserechos #31

Gordischer Knoten "Schul(besuchs)zwang"
Im vorletzten "Kurzinfo" hatte ich im Editorial angekündigt, in der nächsten Ausgabe Näheres zum "Platzen des gordischen Knotens Schulzwang" auszuführen. Prompt haben mehrere Leser mich beim Wort genommen und nachgefragt, ob sie irgendetwas dazu verpasst hätten.
Gut, das Thema sollte zwar der in Deutschland herrschende Schulzwang sein, aber es tut mit Leid, nichts weiter zur Auflösung desselben geschrieben haben zu können. Eigentlich kann es doch nicht mehr so lange dauern. Kein Land der Welt kriminalisiert Eltern von Freilernern derart, dass, obwohl sie am Ende schulbeste Abschlüsse erhalten, ihre Eltern für Monate weggesperrt werden. Der Deutsche Schulzwang ist so wahnsinnig absurd geworden. Auch, wenn wir viel lieber von den schönen Seiten schulfreier Bildung berichten,  


Lieber Herr Edel, ...
Ich bin wie gelähmt durch die bisherigen Erfahrungen und das was in Hessen mit Dudeks passiert ist, macht uns Angst. Schön, wenn sie ihren Glauben so nach außen tragen und es ist sicher auch richtig, was sie sagen.
Aber der Glaube ist so eine persönliche Angelegenheit und hat eigentlich beim Thema Home Education gar nichts verloren. Zunächst ist Hausunterricht eine Bildungsalternative, die in allen Ländern zugelassen ist, pädagogische und medizinische Gründe müssten völlig ausreichen. Trotzdem ist die Vorstellung, Frau Dudek geht mit einem Säugling zum Wohle ihrer Kinder ins Gefängnis einfach ungeheuerlich. Alle mit denen ich gesprochen habe, sind entsetzt, auch, wenn sie die Hintergründe des Homeschoolings gar nicht kennen. Vorgestern habe ich einen Jugendlichen, der per Anhalter unterwegs war, nach Hause gebracht und verblüfft gefragt, warum er nach Alkohol riecht. Tja, sie hatten den Schulabschluss gefeiert. Mit fünfzehn! Eine Nachbarin erzählte, ihre Tochter habe nicht am Zelten teilnehmen wollen, 9.Klasse, und sieh da, ein Junge wurde von der Polizei während der Schulveranstaltung mit einer Alkoholvergiftung abgeholt.
Es ist wirklich dreist zu behaupten, solche Events wurden zur Sozialisierung der Jugendlichen beitragen. ... Viele Grüße, K.A.
"fundmentalistisch geprägte Eltern"????? Warum nicht gleich "terroristisch veranlagte Eltern mit Drang zur kriminellen Ausbildung eines Selbstmordattentäters"? Hallo - gehts noch? ... G.P.
Hallo! Ich bin jetzt fast sicher, unser Homeschooling Beitrag wird am 7. Juli gesendet.  Es gibt sogar ein neues 'Peg' - die Eltern aus Nordosthessen die mit drei Monaten hinter Gittern bedroht sind weil sie 'hartnaeckige Schulverweigerer' sind - .
Kennt ihr zufaelligerweise diese Familie? ... A.L.
Anmerkung: Sendeprogramm ist Learning Curve, Radio4 der BBC in Südengland. Danke.

21. Juni 2008

Alle Kinder lernen frei. (Nur Jule muss in die Schule.)

Ausführlicher Bericht über vier verschiedene Homeschooling-Familien
... Statt stur dem staatlichen Curriculum zu folgen, lehrt sie, was die Töchter wissen wollen. «Wer an einem Thema interessiert ist, lernt es», sagt sie. Hingegen büffle man an Schulen oft nur auf Prüfungen. «Ist der Test vorbei, ist das Wissen weg.»
Studien geben ihr Recht. Erwachsene Amerikaner, die ihre Bildung zu Hause erfahren haben, lesen öfter, schauen weniger fern, sind aktiver am politischen und gesellschaftlichen Leben beteiligt als der Durchschnitt, ermittelte Brian Ray, ein Soziologe der Oregon State University. Sie gehen ebenso häufig ans College und haben keinerlei Probleme, eine Stelle zu finden, sagt Ray. Bei Prüfungen schneiden sie zwischen 15 und 30 Prozent besser ab, wobei der Bildungsgrad der Eltern keine Rolle spielt. Wer zu Hause lernt, stellte Ray fest, hat oft weniger soziale, psychische oder emotionale Probleme. Aktiv rekrutieren deshalb viele US-Universitäten zu Hause geschulte Jugendliche. ...
Kampfkunst steht auf dem Lehrplan der 16-jährigen New Yorkerin. Täglich trainiert sie mindestens eine Stunde. Nicht ein Lehrer hat das festgelegt – Jessica bestimmt, was sie wann lernen möchte. «Ich lerne immer nur, was mich gerade interessiert », sagt sie beim Gespräch in einem Café. Seit der dritten Klasse war sie nicht mehr in der Schule. «Es war mir zu laut, es hatte zu viele Leute, ich war unglücklich, die Lehrer taten nichts anderes, als Chaos zu bändigen.» Sie wollte sich vertiefen, die Lehrer dagegen streiften den Stoff nur. ...
«Das reale Leben stählt Dich fürs reale Leben», sagt Jessica. Ihre Eloquenz ist bestechend. Was sie sagt, scheint durchdacht. «In der Schule ist erfolgreich, wer Antworten gibt, welche die Lehrer erwarten, in der realen Welt muss man eigene Schlüsse ziehen.»
Ihre Mutter sieht sie nicht als Lehrerin. «Sie ermöglicht mir das Lernen.» Zumal sie ihr zutraut, richtige Entscheide zu fällen. Vorschriften hat sie wenige. Sie muss öfters anrufen und zeitig zu Hause sein. Sonst kann sie tun, was sie will. «Meine Eltern wissen, dass ich die Freiheit nicht missbrauche», sagt sie. «Warum sollte ich?» Sie sagt nein zu Drogen. «Der Druck an Schulen ist hoch», sagt sie. «Um menschlich zu werden, drehen viele durch; ich habe keine Regeln, also muss ich sie nicht brechen.» ...
Frühmorgens fährt Reale ihre älteste Tochter in die benachbarte Stadt zur Arbeit. Dann stellt sie den drei jüngsten Rechenaufgaben oder sie lässt sie etwas lesen. Sie wendet sich Maggie zu, der 14-jährigen Tochter, die Zoologie studieren möchte. Gemeinsam büffeln sie Latein-Vokabeln. Selten dauert der Schultag länger als drei Stunden, «was völlig reicht, das Pensum zu bewältigen», sagt Reale. Da sie die Kinder beinahe eins zu eins betreut, «behandle ich den Stoff effizienter als in einem Klassenzimmer mit dreissig unterschiedlich begabten Schülern». ...
«Homeschoolers kommen immer zu spät », sagt Christina Payne. Sie lacht und weiss, dass an ihrem Witz viel wahr ist. Payne hält in der hell erleuchteten Bücherei einen Erzählkurs ab. Damit, wie sie sagt, «Kinder lernen, öffentlich zu reden». Den Kurs erteilt sie kostenlos. Im Gegenzug schickt sie ihre Kinder zu Eltern, die unentgeltliche Stunden in Mathematik oder Naturwissenschaften anbieten. Gemächlich treffen sie nun ein, insgesamt fünf Familien und ein Dutzend Kinder. Knaben sitzen neben Mädchen, die älteste ist 14, der jüngste erst 5. Es sind Kinder, die in Westchester County – einem wohlhabenden liberalen Vorort von New York – zu Hause in die Schule gehen. ...
Eine Schule haben sie alle nie besucht. «Irre» seien ihre leistungsorientierten Freunde in New York geworden, als es darum ging, die Kinder einzuschulen, sagt Albert. Schon im Vorschulalter hatten die Kleinen strenge Prüfungen für gute Schulen absolviert. Enorme
Summen gaben Eltern für Privatlehrer aus, damit die Kinder die Tests bestanden. «Diesem Stress wollte ich weder mich noch meine Kinder aussetzen», sagt die Mutter. Sie gab den Job als Lehrerin für Lernbehinderte auf und begann, die eigenen Kinder zu schulen. «Das erschien mir natürlicher, als sie zur Schule zu senden.»
Ihrem Mann sei sie sehr dankbar, dass sie so viel Zeit mit den Kindern verbringen könne. Ihr Gatte ist Künstler und handelt mit Fruchtsäften. Sie würde die Kinder nie zur Schule schicken und arbeiten wollen, sagt Albert, 39. «Ich würde sie vermissen.» Sie beschreibt sich als progressiv und liberal. Gleichwohl will sie ihre Kinder von negativen Einflüssen der Populärkultur schützen. «Wir wählen, auf was wir uns einlassen.» So gefällt es ihr, dass ihre Kinder anziehen, worauf sie Lust haben, und nicht, was die Clique ihnen vorschreibt. Lucy, die Regisseurin werden möchte, ist froh, keiner festen Gruppe anzugehören und keinen Trends folgen zu müssen. «Wir denken nicht ständig an iPods, Mode oder die neusten Mobiltelefone», sagt die 14-Jährige. ...
Quelle: http://www.hossli.com/articles/2008/06/03/zu-hause-zur-schule/ in 4 Sprachen


Noch mehr Praxis neben der Pflicht zu Schulen ohne jeden Nutzungszwang
... ganz anders als im grund nr. 1 {gegen Schulzwang} ("ein blick in die gesichter von kindern, die morgens in die schule gehen") freuen sich die mit mir lebenden kinder morgens beim aufstehen auf den neuen tag & fangen nach dem ausschlafen einfach an mit dem, was sie gerade tun wollen.
bei dem phantastischen wetter waren wir in den letzten tagen überwiegend draussen unterwegs, zum beispiel am see in einem nahe gelegenen naturschutzgebiet. dort gibt es einen kleinen "strand", also sand & niedriges wasser ... was braucht mensch mehr?
aus dem heutigen "lernplan":
  • erfahren mit allen sinnen von unterschiedlichen naturmaterialien (sand, wasser, holz, steine)
  • unterschiede von nassem & trockenem sand - beim bauen & auf der haut
  • löcher buddeln & kanäle anlegen. mit plastik-schaufeln, holzbrettern, händen -> erfahrungen mit unterschiedlichen werkzeugen
  • wir haben fische, schwäne, libellen (leuchtend blaue!), eine raupe, einen regenwurm, eine eidechse gesehen.
  • am see wachsen wasserbinsen. wenn man deren grüne "außenhaut" abschält, lässt sich das innere des stengels herausschieben & kann angeblich, in schälchen mit öl gelegt, als docht verwendet werden. das rauspulen des "dochts" ist ziemlich fisselig, weil der sehr leicht reisst. aber wir werden den einsatz als docht auf jeden fall noch ausprobieren!

nebenbei waren die kinder ständig in bewegung, in sonne & frischer luft.
und haben dabei - sozial isoliert, wie homeschooler ja sind, ne ;) - problemlos kontakte zu anderen menschen, grossen & kleinen, geknüpft.
Quelle: Blog "Freies Lernen in Deutschland" am 9.06.2008


"German Schulzwang" ad absurdum
Der Spiegel: Drei Monate Gefängnis für Heimunterricht
Ein Ehepaar aus Nordhessen unterrichte seine Kinder seit Jahren zu Hause - jetzt hat das Landgericht Kassel sie zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. ...
"Die Schule hat einen gesellschaftlichen Erziehungsauftrag. Dem darf sich niemand entziehen, auch aus religiösen Motiven nicht", sagte der Richter. ...
Der Richter stellte den Eheleuten in Aussucht, dass sie die Strafe nacheinander absitzen zu können, damit die Kinder nicht ohne Pflege sind.
Quelle: Spiegel am 18.06.2008
Aus einem anderen Bericht:
Fünf Söhne und zwei Töchter hat die Familie, drei Kinder sind im schulpflichtigen Alter. Der älteste Sohn Jonathan hat gerade seinen Realschulabschluss gemacht und war dafür vier Monate in einer regulären Schule. Die Mitschüler seien freundlich gewesen, aber der Unterricht zu Hause habe ihm besser gefallen, erzählt er. Jonathan hat seinen Realschulabschluss mit sehr gut bestanden, aber im Gerichtsverfahren spielt das wohl keine Rolle. ...
Quelle: hr-online am 18.06.2008
3 Monate Kerker für "Unbelehrbarkeit"
... Und wie umfassend diese staatliche aufgezwungene Verblödung und Verwahrlosung wirkt, zeigt jetzt dieses Urteil: Ein "menschenverachtender" Pseudo-Vergleich dient als Vorwand, um Unschuldige einzukerkern. Die Deutschen sind viel zu sehr beschäftigt mit Deutschlands nächstem Topmodel, mit der Fußball-EM und sonstigen Nichtigkeiten, um überhaupt von derlei Justizverbrechen Notiz zu nehmen; und selbst wenn sie trotzdem davon erfahren, sind sie's ob des "menschenverachtenden" Pseudo-Vergleichs schon zufrieden. Wer sich mit diesem ungeheuerlichen Unrecht nicht abfinden möchte, der wird mit aller Gewalt "belehrt", dass niemand sich der totalitären Verblödung und Verwahrlosung entziehen darf, "auch aus religiösen Motiven nicht".
Quelle: Pressemitteilung.ws am 19.06.2008
Anmerkung: Egal welche Motive für Homeschooling bestehen, in jedem Ausland hätte diese Familie das Recht dazu. In Hessen ist Schulpflichtverletzung eine Straftat (seit 1938), so wie es in Hessen tatsächlich auch die Todesstrafe noch gibt. Sie kommt wegen eines Paragrafen im Grundgesetz nur nicht zur Anwendung (Und Schulzwang gibt es im Grundgesetz auch nicht, sondern "nur" den Schutz und das Recht der Familie, Art. 6, und die Aufsicht des Staates über sein Schulwesen, Art. 7).
Jan Figel, Bildungskommissar der EU, äußerte zu einem anderen Fall in Deutschland, dass, obwohl Bildung eine nationale Sache ist, es das Recht der Eltern sein sollte, das Beste für ihre Kinder selbst zu entscheiden und das dieses Recht durch die Europäische Charter geschützt sei. Auch der Bildungsbeauftragte der UN, Dr. Munoz, hat die fehlenden Schulalternativen in Deutschalnd schon mehrfach angemahnt (z.B. in Genf).
In F gibt es inklusive Fernschüler 20.000, in GB 200.000 und in den USA über 2 Mio. verschiedenste Homeschooler, die sehr erfolgreich damit sind. Staatlicher Schulzwang in Deutschland ist peinlich.
Mehr Info: http://www.homeschooling.de/gesetze.htm unten, http://www.homeschooling.de/rechtslage.htm  und
http://www.homeschooling.de/studien.htm

Briefwechsel, Hintergrund und Interview

Sehr geehrter Herr Edel,
ich bekomme Ihren Newsletter seit einiger Zeit und bin sehr überrascht bis hin, ich kann kaum glauben, mit welcher Willkür die deutschen Behörden Eltern behandeln und damit das Wohl der Kinder gefährden.
So weit ich informiert bin, ist Deutschland das einzige Land, dass Homeschooling verbietet. Das sicher aus einem guten Grund:
Kinder, die in die Schule gehen MÜSSEN, sind total kontrollierbar und die Eltern gleich mit. Die Schulbehörden wissen genau, was sie tun. Sie unterdrücken bewusst die Entwicklung der Kinder, somit der zukünftigen Generation. Aber genau das ist auch so gewollt, denn Kinder, die sich frei und kreativ entwickeln würden, wären wahrscheinlich die „Denker“ von Morgen.
Aber genau das will man nicht. Man hat das Volk in Deutschland in den letzten 60 Jahren dumm und platt gemacht. Alles bewusst gewollt, ja sogar gezielt in den letzten 60 Jahren darauf hingearbeitet.
Die Behörden haben nicht umsonst solche Anweisungen. Menschen, bzw. Eltern, die aus solchem System ausbrechen wollen oder noch schlimmer, das sogar tun, werden per sofort verfolgt und „vernichtet“.
Genau das zeigt mir das Vorgehen gegen die Familie aus BW. Herr Oettinger hat sich förmlich an die Macht gedrängt und hat unterwegs dorthin so manchen platt gemacht, um selber dort anzukommen, wo er heute ist.
Deshalb ist es doch klar, dass er für „solche Dienste“ sofort zur Verfügung steht, um sich zu profilieren.
Ich finde es sehr gut, dass sich Eltern quer durch Deutschland organisieren und zusammenschliessen. Meinesachtens die einzige Möglichkeit gemeinsam stark zu werden und nur so gegen die Staatsgewalt (man muss in solchen Fällen wirklich schon davon sprechen) vorzugehen.
Also verliert nicht den Mut, macht weiter so und ich hoffe es werden von Monat zu Monat mehr Eltern, die aufwachen.
Denn unzufriedene Eltern gibt es genug in Deutschland, aber ebenso auch woanders in anderen Ländern.
Der Unterschied ist der, dass in anderen Ländern man als Eltern handeln kann, das Kind völlig legal aus dem Schulzwang herausnehmen und sich dabei nicht gleich strafbar macht.
In Deutschland herrscht immer noch der Verfolgungswahn, früher gegen andere, heute gegen die eigenen Eltern, die nur das Beste für ihr Kind wollen. Dieses strafbar zu machen, verstösst man gegen die international geltenden Menschenrechte.
Deutschland sollte sich nicht immer in die Politik anderer Länder einmischen. Die Politik sollte zuerst dringend vor der eigenen Tür kehren.
Das Ausland beobachtet solche Aktionen sehr genau, im Moment vielleicht noch kopfschüttelnd, aber wenn die Anzahlt solcher Aktionen zunimmt, nimmt das Verständnis gegen das „moderne“ Deutschland immer mehr ab.
Wenn Deutschland heute in der Völkergemeinschaft anerkannt werden möchte, wie es immer so schön heisst, dann müssen solche Aktionen (gegen Kinder) sofort aufhören!
Herzlichst, S. M. S.


Lieber Herr Edel,
bei aller Sympathie, ich verstehe Ihre Argumentation nicht ganz: Die Visionen von "Schule AKUT" sind doch zum Gruseln: Ganztagsschule, Einheitsschule .....Zwang zum Einheitsunterricht für alle. Wo bleibt der Individualismus, die Vielfalt der Interessen, Fähigkeiten, Wesensarten, Wünsche, Lebensentwürfe, die rechtzeitige vertiefende Förderung von Talenten?
In den von Ihnen angeführten Ausländern, wie England und Frankreich, sind es doch gerade Schulen mit Einheits- und Ganztagszwang, aus denen die Eltern haufenweise fliehen. Die meisten fliehen in Privatschulen und einige wenige in Homeschooling. Das dreigliedrige Schulsystem mit verbesserter Förderung, Unterstützung einzelner Schüler, und Einbeziehung der Elternhäuser insbesondere an der Hauptschule erscheint mir viel offener und bietet jedem freien Zugang zu mehr Bildung, ohne Schulgelder.
Ich  wünschte mir allerdings mehr Durchlässigkeit und jede Menge "Scouts", die talentierte Schüler einzeln fördern und zum Wechsel auf Real oder Gymnasium ermutigen und ein Stück weit begleiten. Und Praxistage für praktische Talente. Warum soll man die Artenvielfalt des Schulwesens zerstören und alle in eine Schule zwingen.
Ich bin außerdem ein Fan humboldscher breiter Bildung, mit Latein und Griechisch als Basis unserer Kulturgeschichte. Soll dieses Wissen jetzt in Deutschland politisch unkorrekt oder verboten sein, weil es es nicht alle interessiert oder es nicht alle können? Oder soll es nur noch als Sahnehäubchen ganz am Ende der Schulzeit gestreift werden?
Ich bin sehr für die Freiheit zum Homeschooling, wünsche mir aber für meine Kinder auch die Freiheit auf eine schulische Bildung unserer Wahl, und auch die Wahlfreiheit zwischen Ganz- und Halbtagsschule.
Warum nicht viele Angebote statt Zwang zur Vereinheitlichung? Im übrigen gibt es auch aus dem Musterland der Gemeinschaftsganztagsschule incl. Psychologen, Sozialarbeitern und vielen Lehrern, nämlich Schweden, erschreckende Bericht über Vandalismus, Lernverweigerung, Gewalt gegen Lehrer und unter Schülern und resignierende Pädagogen.
Viele Grüße M. K.

Liebe Frau Dr. K.,
die Argumentation für Schule Akut wurde nicht von mir, sondern von der Geschäftsführerin von Jako-O, offizieller Sponsor des Familiennetzwerks, geliefert. Der Hinweis zum Interview erscheint unter der Rubrik Schulversagen, weil zumindest richtig erkannt wurde, dass es in den Familien mit Kindern hauptsächlich und nur noch um die leidige Schule geht und nicht um viele schöne mögliche Dinge des jungen Lebens.
Die von mir angeführten Länder haben zwar teilweise schreckliche Schulsysteme, es ging der Interessentin aber um Möglichkeiten des problemlosen Homeschoolings bzw. Fernunterricht. Diese Möglichkeiten sind in allen Ländern um uns herum gegeben. Wer seine Kinder ins Schulsystem steckt, muss dann darin leben und darf sich auch nicht beklagen.
Auf klassische, humanistische Bildung wird man bald keinerlei Anspruch mehr haben. Finanzierbar wird nur noch das Minimum für den späteren, eigenen Brötchenerwerb sein. Wer dann Griechisch, Latein oder Hebräisch will, muss selber dafür sorgen. Übrigens, gerade bei der Pädagogik Humbolds finden sich Steilvorlagen bei der Begründung für schulfreie Bildungskonzepte. Auch die anderen großen Pädagogen wie Comenius, Tolstoj, Montessori, Pestalozzi, Steiner oder Freinet hätten sich jederzeit für gezieltes und persönlich gestaltetes Lernen und gegen Massenbetriebe ausgesprochen.
Ihr Ansinnen auf Freiheit, Vielfalt und Wahlmöglichkeiten verbindet uns und immer mehr Menschen in Deutschland sehr. Es wird allerdings Zeit, massiver dafür einzutreten, auch, wenn am Ende nur die Wahl zwischen Regen und Traufe erhalten bleibt. Es ist unser Recht und unsere Bürgerpflicht, für unseren uneingeschränkten Willen und den Erhalt der Selbstbestimmung zu kämpfen.
Ganz liebe Grüße und ein schönes Wochenende nach Hamburg,
Ihr Jan Edel


Homeschooling in Deutschland: "Wie in Amerika vor 30 Jahren"
Homeschooling ist ein Reizwort für Politiker, Schulämter und Gerichte. Wenn Eltern ihre Kinder aus unterschiedlichen Gründen zu Hause unterrichten wollen, schreitet der Gesetzgeber ein. ...
Warum sträubt sich der Staat gegen alternative Unterrichtsformen? Ein Gespräch mit dem US-amerikanischem Rechtsexperten Mike Donnelly. ...
Das Sagen in Erziehungs- und Bildungsfragen hat das Schul- und Jugendamt – nicht die Eltern. Hier liegt das bereits erwähnte Grundproblem. ...
Was also sollte sich Ihrer Ansicht nach ändern?
Auf Bundes- und Landesebene müssen Gesetzte eingebracht und verabschiedet werden, die den Unterricht von Kindern zu Hause mit vorgegebenen und überprüfbaren Materialien für alle Eltern gestatten. Die Rahmenbedingungen müssen von staatlicher Stelle vorgegeben werden. Übrigens hatten in Amerika Eltern, die ihre Kinder zu Hause unterrichteten, vor 30 Jahren die gleichen Probleme wie heute hier in Deutschland: Sie wurden bestraft. Doch Tausende Eltern machten Homeschooling zu einem öffentlichen Thema, bis sich Politiker mit einer Gesetzesänderung befassten. Seitdem können Eltern darüber entscheiden, was das Beste für ihr Kind ist – und nicht der Staat.
Quelle: pro Christliches Medienmagazin am 19.06.2008

Literatur / Programmhinweise

Programmhinweis: Radio Bayern2 am 24.06.2008 um 20:30 Uhr (45min)
Flucht vor der Schulpflicht
Quelle: Bayern 2 Programmvorschau für das Nachtstudio am Dienstag (mit Podcast)


Englischsprachiges Radio von Homeschoolern selbergemacht und zum Mitmachen: http://www.cyberbiscuitradio.org/
Bildung, Schwerpunktthema des neusten Bulletins
Die neueste Ausgabe des Stakeholder-Magazins Bulletin der Credit Suisse hat
den Schwerpunkt Bildung – ein immer wichtigeres Thema in unserer wissensbasierten Wirtschaft. ...
Die Wichtigkeit von Bildung ist unbestritten, doch Howard Gardner, Professor an der Harvard School of Education, ist der Ansicht, dass sogar unsere fähigsten Pädagogen unseren Nachwuchs auf die schulischen und gesellschaftlichen Begebenheit vergangener Jahrhunderte vorbereiten. In dieser Bulletin-Ausgabe schreibt er über die Notwendigkeit neuer kognitiver Fähigkeiten für die Zukunft. Ein Bildungsmodell, das sich wieder grosser Beliebtheit erfreut, ist der Heimunterricht. Immer mehr Familien in Amerika wählen diese Möglichkeit, um ihre Kinder besser für die Zukunft zu wappnen. Vier Familien, die ihr Heim in Klassenzimmer verwandelt haben, erzählen in dieser Bulletin-Ausgabe ihre spannende Geschichte. ...
Quelle: Credit Suisse am 16.06.2008 über Bulletin 2/2008
Anmerkung: Das diesmal gelungene Magazin mit Schwerpunkt Bildung ist im Archiv kostenlos downloadbar und auch auf Englisch, Französisch und Italienisch erhältlich.
In der kommenden Wochenendausgabe der Financial Times wird sich ein Bericht über Homeschooler aus Deutschland finden, die ausgewandert sind.

Familien, Kinder und Jugendliche

Schulgesetze: Instrumente gesellschaftlicher Bevormundung (I)
Inhalt: Die Familie ist Lebenskeimzelle und Grundstruktur überlebensfähiger Gesellschaften - Von der Demokratie zur Demokratur - Demokratur oder Familie? - Volksschulerfahrungen - Nichts zu machen? - Familien stehen zusammen - Eltern stehen auf - Totalitäre Freiheit–(k)ein Widerspruch? - Wenn Freiheit gleichzeitig Zwang bedeutet–Orwellsches Neusprech - Ungeheure Kosten entstehen
Der Leidensdruck nimmt täglich zu, doch ist er noch zu gering, als dass der Aufschrei in der Öffentlichkeit vernehmbar wäre. Selbst wo er hörbar ist, wird er gerne verkannt, von Lehrern, von Behörden, von den Medien im Allgemeinen nicht zu sprechen. Dabei wäre es doch Aufgabe der Medien, solche Leidenszeichen aufzugreifen, den Ursachen nachzufragen und sich für gangbare Alternativen zu interessieren. ...
Wer schützt die Familie vor behördlicher Willkür? Wer schützt engagierte Eltern davor, für ihre Arbeit kriminalisiert zu werden? Wenn Schulgesetzte als Instrumente der Bevormundung missbraucht werden, wenn Recht auf Bildung Schulzwang bedeuten, werden Bildungsfreiheit und –rechte, Elternpflichten und -rechte zu leeren Worthülsen. ...
Quelle: Readers Edition (CH) am 18.06.2008


Medienkonsum: Wie Kinder dadurch den Realitätsbezug verlieren
"Kinder, die ihre Zeit in Medienwelten verbringen, versäumen das reale Leben", warnt der Hamburger Therapeut Georg Romer (im abgedruckten Interview).
Quelle: Die Zeit am 12.06.2008
Anmerkung: Wir warnen: Kinder, die ihre Zeit in Schulen verbringen, versäumen das reale Leben! :-)
Kinderärzte: Datenschutz lockern
«Es muss eine Lockerung des Datenschutzes im Interesse des Kindeswohles geben», so die Forderung von Dr. Wolfram Hartmann gegenüber der Osnabrücker Zeitung. Die Mediziner sollten die Möglichkeit erhalten - ohne vorher die Eltern zu fragen - Helfer einzuschalten. Auch sollten alle Neugeborene von Mitarbeitern des Jugendamtes oder des Gesundheitsamtes aufgesucht werden, um Risikostrukturen rechtzeitig zu erkennen und den Familien niedrigschwellige Hilfen anzubieten. In Extremfällen müsste ein Kind aus der Familie herausgenommen werden. Denn laut Dr. Hartmann seien Kinder kein Besitztum der Eltern, sondern Persönlichkeiten mit eigenständigen Rechten.
Quelle: Osnabrücker Zeitung am 17.06.2008
Anmerkung: Wenn Sie noch der Meinung sind, dass Kinder ein Recht auf ihre Eltern haben, schreiben Sie doch an dr.w.hartmann-kreuztal(@)t-online.de .

Schul(system)versagen ... ist das Versagen der Schule, nicht ihrer Schüler.

Zentralabitur 2008 in NRW - endloses Chaos
Quelle: Rheinische Post am 9.06.2008


Sprachtest und Sprachförderung - weiter mangelhaft
Quelle: Pressemitteilung GEW vom 8.06.2008
Neue Panne bei Zentralprüfung an Realschulen?
Quelle: Aachener Zeitung am 12.06.2008
Schulen Geheimsache?
Ministerium prüft Informationspflicht der NRW-Schulbehörden bei Unterrichtsausfall ...
Auslöser war die Anfrage einzelner Bürger und Journalisten bei den Schulbehörden, die bisher Daten über einzelne Schulen wie Notendurchschnitt oder Unterrichtsausfall nicht öffentlich gemacht hatten. ...
Schulministerin Barbara Sommer (CDU) sprach sich generell gegen unfaire Vergleiche von Schulen aus. Das WDR-Magazin Westblick hatte unter Berufung auf das Landesdatenschutzamt berichtet, dass auch sSchulbehörden verpflichtet seien, Informationen über einzelne Schulen herauszugeben.
Quelle dpa am 13.06.2008
Misserfolg in der Schule - Was steckt dahinter?
Das Schuljahr geht zu Ende. Die großen Ferien nahen. Während seine Mitschüler schon eifrig Pläne schmieden oder vom bevorstehenden Urlaub mit Eltern oder Freunden schwärmen, sieht Lukas dem ausklingenden Schuljahr mit gemischten Gefühlen entgegen. Denn es gibt nicht nur Ferien, sondern auch Zeugnisse. Er weiß, dass er in der Schule schlecht geworden ist, seine Noten in Mathe, Deutsch und Englisch sind miserabel und es droht ein blauer Brief. So wie Lukas geht es nicht wenigen Schülern. Sie werden den Anforderungen der Schule nicht gerecht, verlieren die Lust am Lernen und haben Angst in der Schule total zu versagen - ein Teufelskreis! ...
Quelle: Nordhessen24 am 16.06.2008
Dicke Luft in Klassenräumen drückt die Leistung
Denkbar schlechte Bedingungen für den Lernerfolg: Die Konzentration an Kohlendioxid in deutschen Klassenzimmern übersteigt jegliche Toleranzgrenze wie aktuelle Studien belegen. Unwohlsein, Kopfschmerzen und anhaltende Unaufmerksamkeit sind die Folgen. Zudem starren viele Schulen vor Schmutz.
Quelle: Welt am 16.06.2008
Bald ist es leider so weit: 70 Jahre Schulzwang - Ein tragisches Jubiläum, dieser 6.7.2008
schulzwang
schulhoefe
Und Schulhöfe in Deutschland werden auch immer enger.

Leserechos

Aus Österreich: Lieber Jan, danke! Du machst wirklich tolle Arbeit! Viele Grüße! Anja K.
www.dieFreilerner.eu


Wir haben eine 8jährige Tochter und wohnen in Berlin. Nie hätte ich gedacht, dass mit der Einschulung vorhandene Ressourcen verloren gehen. Unsere Tochter war bis zur Einschulung ein fröhliches, glückliches Kind, jedoch unser Schulsystem erlaubt es nicht, dass Kinder Zeit brauchen, einfach auch anders Ticken können. Der Unterricht findet zuhause statt, obwohl und das möchte ich betonen, besucht unsere Tochter eine private Grundschule und man sollte denken, das bei 18 Schülern, müsste das die Lehrerin schaffen. Jedoch ist dies nicht der Fall, die Klasse ist sehr leistungsorientiert und alle, die mehr Zeit brauchen oder mehr Anschauungsmaterial, sind verloren. Trotz der vielen Gespräche, ob mit der Lehrerin oder mit dem Direktor, haben nicht gefruchtet, ganz im Gegenteil, man bekommt als Antwort, wieso schaffen es die anderen Kinder!!!!
Oder für Montessori habe ich keine Zeit, ich muss Tempo, Tempo machen. Da frage ich mich,was ist kindgerecht?
Wir müssen leider unsere Tochter umschulen,was gar nicht einfach ist, weil diese private Schule kein Förderunterricht bietet, obwohl mit integrativem Charakter im Internet geworben wird. Trotz Beschwerde beim Schulamt, um den Rahmen etwas zu verändern, bekommt man als Antwort: Reden Sie doch mit dem Direktor, er ist doch so nett!!! Was die Behörden betrifft: Sind diese völlig inkompetent und vertragen nicht die Wahrheit. Jedenfalls denken wir oft an Homeschooling, speziell in Berlin, vielleicht kann uns jemand helfen zwecks Procedere. Wir wollen nicht, das unsere Tochter diesem Druck ausgesetzt wird und wollen ihr helfen wieder Kind sein zu dürfen und es ist unsere Pflicht als Eltern, unsere Kinder langsam diesen Weg gehen zu lassen. Jazzetta W.
Quelle: Gästebuch homeschooling.de am 12.06.2008
Guten Tag Herr Edel, ...
Im Bezug auf unser aller Kinder ist die Öffentlichkeit leider nicht sensibel genug. Das durfte ich in meinem persönlichen Umfeld bereits oft genug erfahren. Leider beginnt dieser perfide Abschnitt nicht erst in Schulen, sondern beginnt schon beim Krippen- bzw. Kindergartenplatz. Letzteres konnte ich bei 4 von 5 Kindern erfolgreich durch Weigerung der Inanspruchnahme umgehen. Schulisch ist dies nicht mehr vermeidbar. Dennoch bin ich geneigt, neben der Schule, meinen Kindern so viel wie irgend möglich zusätzlich mit auf den Weg zu geben. Auch das ist nicht immer einfach, da ich manchmal das Gefühl habe, dass unsere Kinder in Schulen schlicht an das "Nötigste" geführt werden was zum wirtschafts- und gesellschaftlichen Aufschwung beizutragen hat. ...
Mit freundlichen Grüssen Gaby P.

14. Juni 2008

Bildungsfreiheit! - Selbst für Kinder

Aufgrund der vielen Anfragen in letzter Zeit zu den Möglichkeiten der selbstverantworteten Schulbildung (Homeschooling) in anderen Ländern und zum Thema Auswandern sei an dieser Stelle noch einmal auf unsere folgenden Zusammenstellungen verwiesen: www.lernen-ohne-schule.de/gesetze.htm und www.homeschooling.de/rechtslage.htm .
Zur Situation in Belgien, das aus Flamen, Wallonien und der deutschsprachigen Gemeinschaft im Osten besteht, hört man beispielsweise Folgendes.

Hallo zusammen
Letztes Wochenende habe ich gehört, das belgische Schulrecht sei im Juni verschärft worden. Weiß jemand genaueres? Gruss Harry


Das Unterrichtswesen hier in Ostbelgien ist von der Verfassung her frei. Es wird von der Föderalregierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft verwaltet und organisiert.
Die anderen Föderalregierungen sind Flamen und die Wallonien. Dort leben noch viel mehr Homeschoolfamilien. Viele Grüße Andreas
Im französischen Teil gab es wohl eine neue Verordnung für Bildung zu Hause, die soll aber keine Verschlechterung gebracht haben/bringen, es klingt sogar so, daß die wallonischen Homeschooler dies positiv sehen. Die deutsche Minderheit schließt sich in puncto Gesetzgebung offenbar in der Regel den Wallonen an.
Im flämischen Teil ist die Lage für Homeschooler seit je her freier, am besten soll es in belgisch Limburg sein, in den westlichen Teilen Flanderns sollen Unschooler ab und zu Probleme bekommen (nicht wegen der gesetzlichen Regelung, sondern wegen praktischer Umsetzung, also vermutlich verstehen Inspektoren mal wieder nicht, was freies Lernen ist). Bei Interesse leite ich Euch die Originalbeiträge von Peter van Zuidam (NL) und Jean Claude aus Belgien (englisch und französisch) weiter. Viele Grüße, Elisabeth
Ja, für mich ist eine substanzielle Verschärfung in Belgien auch schwer vorstellbar und ich fand nichts darüber im Netz, aber da mir hautnah bekannt ist, dass die Belgier ungern mit ihrer diesbezüglichen Liberalität hausieren gehen, wollte ich das nicht unerwähnt lassen. Meiner Kenntnis nach haben aber keine Bischöfe welcher Provenienz auch immer mit dieser Liberalität irgendetwas zu tun, sondern Mitte der 70er hat ein ganz normaler Bürger die dortige Verfassungswidrigkeit des dortigen bis heute bestehenden Zweiklassenschulsystems themastisiert, und nach zwei Jahren juristischem Gerangel hat man sich mit dem königlichen Erlass beholfen, der das ermöglicht, das wir alle so mögen.
Gruss Harry

Interessante Links zu Bildungsfreiheit

200 Gründe gegen die Schulpflicht
" ... Ein Blick in die Gesichter von Kindern, die morgens in die Schule gehen, oder vor dem Schulgebäude stehen. (sie freuen sich höchstens auf Ihre Freunde, nicht aber auf den Unterricht oder die Prüfung).
...
- Interessante Themengebiete werden ganz unter den Tisch fallen gelassen - z.B. wie kommt der Steuersatz zustande? Wie wehre ich mich gegen staatliche Ungerechtigkeit? Warum kann ich meinen Mitschüler nicht anzeigen, wenn er mich verprügelt ? Psychologische Erkenntnisse nach 1975 ? Demokratie ist eine schlechte Staatsform, aber die beste, die wir je hatten ? Ja, wirklich ? Beweise!
- Politiker bestimmen, dass Schule ein selektiver Ort ist, und wie selektiv er ist. Gibt es eine Studentenschwemme, so werden Lehrer angehalten strenger zu benoten, ansonsten Kriegsabitur (wer den Begriff noch kennt). ...
- Die zugelassenen Schulformen sind alle die selben, unter verschiedenen Namen. Montessori=staatliche Schule=Waldorf Schule=katholische Privatschule - Ordnung muss schließlich sein. Glauben Sie nicht? Reichen sie doch mal ein Konzept ein und bitten um Genehmigung!
- Privatschulgründer sollten um die 750.000 € mitbringen - oder eine Firma mit Anwälteteam als Sponsor haben.
... "
Quelle: Blog von 1000Sunny im Juni 2008  
Anmerkung: Sehr lesenswert; In diesem Bereich besser pointieren kann vielleicht nur eine kühne Frau Unverzagt.


Der Staat greift nach der Familie
Die Schulen sind staatlich, die Universitäten auch, nun wird auch das Vorschulkind in staatliche Obhut gegeben: Vom Ausbau der Krippen über die Ganztagsschule bis zur Kindergeldwirtschaft will man überlasteten Eltern helfen. Aber mit jedem Schritt wird das Familienleben auch weiter sozialisiert ...
Ein zentraler Einbruch in die Autonomie der Familie ist in vielen europäischen Staaten weniger der allgemeine elementare Bildungszwang, für den es gute Argumente gibt, sondern der darüber hinausgehende Zwang, öffentliche Schulen zu vom Staat festgesetzten Konditionen und Inhalten in staatlich finanzierten und bereitgestellten Räumen zu besuchen: „Abnahmezwang für staatliche Bildungsgüter“, wie Arthur Woll dies nennt, überhaupt die Tendenz, Bildung als ein „öffentliches Gut“ zu reklamieren, über die Elementarbildung hinaus. In Deutschland ist das Bildungs- und Ausbildungswesen in einem solchen Maße vom Staat reguliert, dass von „privater Autonomie“ in der Bestimmung der Bildung keine Rede sein kann. Kollektive Privateinrichtungen sind genehmigungspflichtig, finanziell benachteiligt und eben gerade nur so geduldet. Exklusiver Hausunterricht („Homeschooling“) ist in Deutschland im Unterschied zu den meisten westlichen, namentlich angelsächsischen Ländern nicht mehr erlaubt, und wo Eltern – wie kürzlich in Baden-Württemberg – ihr ursprüngliches Erziehungs- und Bildungsrecht (vgl. Art. 6 des Grundgesetzes) gegen den staatlichen Monopolanspruch, der inzwischen bis in die Intimitäten der Sexualerziehung hineinreicht, reklamieren, wird selbst vor Polizeiaktionen nicht zurückgeschreckt. ...
Quelle: Cicero am 12.06.2008
Der Bildungsbericht 2008: Woran es bei der Bildung hapert ...
Die 330 Seiten starke Studie mit dem Titel "Bildung in Deutschland 2008" ist eine umfassende Bestandsaufnahme der Lage in Kindergärten, Schulen, Berufsschulen und Universitäten. Auch Lehrkräfte und Finanzierungsfragen werden erfasst. Der Bericht erscheint alle zwei Jahre. Die wichtigsten Befunde im Inhaltsverzeichnis:

    * Mehr frühkindliche Bildung
    * Weniger Hauptschüler
    * Ohne Schulabschluss
    * Makel Hauptschule
    * Zu wenig Studenten
    * Zu wenig Weiterbildung
    * Bildungspersonal wird knapp
    * Etat zu niedrig
Quelle: Financial Times Deutschland am 12.06.2008


"Bildungsreform"-Republik:
Zwischen Schuelerstreik und Abitur ohne Schule
Fuer ihr "Reformwerk" der letzten Jahre stellen sich die amtierenden Bildungspolitiker selbst die besten Noten aus. Fachleute sehen das indes ganz anders und verweisen dabei auf das bereits vom Grundansatz her laengst ueberholte Bildungsverstaendnis einer "Belehrungs(un)kultur" in den Schulen.
Hinzu kommen noch eklatante Maengel in der materiellen und vor allem personellen Ausstattung der Schulen und Universitaeten (vgl. HBF-Rubrik "Sparen in der Bildung"), die nur schwer zu den lautstark verkuendeten Parolen von der "Wissensgesellschaft" passen. Schueler, die sich mit dieser Situation nicht laenger abfinden wollen, haben deshalb fuer morgen zum bundesweiten "Schuelerstreik" aufgerufen. Bemerkenswert ist, mit welchen Mitteln die Schulverwaltung zum Teil darauf reagiert. Das Motto lautet dabei: "Demokratie ja bitte - aber dabei nicht stoeren!".  Die Produkte dieser Haltung finden sich zum Teil in den Fuehrungsetagen (nicht nur) einst renommierter Grosskonzerne wieder (z.B. Siemens {Stichwort "Bestechung"} oder Telekom {Stichwort: "Illegale UEberwachung von unliebsamen Zeitgenossen"}). 
Angesichts der Missstaende in den Schulen hat sich eine Gruppe Freiburger Gymnasiasten vor einem Jahr fuer einen anderen, radikalen Weg entschieden: Sie meldeten sich von der Schule ab und organisierten die Vorbereitung auf das Abitur nach ihren Vorstellungen. Offensichtlich ist ihr gewagtes Experiment gelungen.
Quelle: HBF am 11.06.2008
Rechenschwäche weiter verbreitet als Leseschwäche
Die Meisten werden es schon geahnt haben. Analphabetismus ist weniger verbreitet als die Dyskalkulie. So heißt die so genannte Rechenschwäche, wenn man sich gewählt ausdrückt. Der Verdacht legt sich auch nahe, dass nicht nur die gemeinen Leute daran leiden, sondern auch viele Politiker und Manager. ...
Quelle: Heise/Telepolis am 08.06.2008

Literatur und Termine

Robert Gernhard, Pit Knorr: "Pisa und die Volgen" - ein Hörbuch
Deutschland hatte an seinem mäßigen Abschneiden bei der Pisa-Studie bekanntlich hart zu kauen, fast so hart wie wenig später die Österreicher. Doch da bekanntlich der Humor Grenzen zu überwinden vermag, haben sich drei mit dieser sympathischsten aller menschlichen Gaben reichlich ausgestattete Autoren auf die Suche nach Pisa und die Volgen gemacht. Robert Gernhardt und Pit Knorr lesen eigene und dazu Texte von Bernd Eilert, und sie nehmen so gut wie jede bildungsbürgerliche Hürde dabei schwungvoll aufs Korn, zum Beispiel die Literatur, wie etwa jene der Aufklärungszeit: "Der Dichter als Lehrmeister: Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist rosenrot, siehst du dies Schweinchen ebenfalls, dann beiß es bitte tot." Oder sie klären darüber auf, was es mit Sebastian von Spick auf sich hatte: "Wer is 'n das schon wieder?" "Das ist der Mann, der die katastrophalen Zustände des pestalozzischen Schulsystems hat enden lassen. Millionen von Schülern hat er den ... charakterschädigenden Leistungsdruck genommen und das Leben erträglicher gemacht." "Und wodurch denn?" "Durch die Erfindung des nach ihm benannten Spickzettels, den ich mich absolut nicht schäme hier in Händen zu halten." Pisa, so die drei, habe die Erkenntnis gebracht, dass in Deutschland "intellektuelle Düsternis" herrsche, man wolle nunmehr den "Weg ans Licht" weisen. Das Hörbuch versteht sich als bildungslückenschließender Crash-Kurs und ist der Live-Mitschnitt einer Lesung.
Robert Gernhard, Pit Knorr, "Pisa und die Volgen", 2 CDs, Länge 95 Minuten, € 19,95. Audiobuch, 2008
Quelle: Der Standard (A) am 06.06.2008


Harald Eichelberger
Freiheit für die Kinder – Freiheit für die Schule
PISA hat bewiesen: Unsere Schulen bedürfen einer Reform. Um unsere Schulen im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig und erfolgreich werden zu lassen, braucht es innovative Entwicklungsstrategien.

In einer erfolgreichen Schule müssen sich Schülerinnen und Schüler frei entfalten können, um gefestigte und verantwortungsbewusste Persönlichkeiten zu werden. Individuelle Begabungen müssen stärker gefördert werden. Dafür ist es notwendig, neue Erkenntnisse und Entwicklungen im Bereich der Pädagogik in die moderne Unterrichtsgestaltung mit einzubeziehen.

"Freiheit für die Kinder - Freiheit für die Schule" gibt praktische Hinweise für einen zeitgemäßen Unterricht mit dem Ziel, eine konstruktive und richtungsweisende Schulentwicklung zu ermöglichen.

Der Autor:
Dr. Harald Eichelberger ist als Koordinator des europäischen Masterstudiums "Bildungsmanagement und Schulentwicklung" an der Pädagogischen Akademie des Bundes in Wien und als Dozent am Pädagogischen Institut der deutschen Sprachgruppe in Bozen für Unterrichts- und Schulentwicklung tätig.

ISBN 978-3-7065-4517-4
Quelle: (lifepr) Innsbruck am 09.06.2008
Anmerkung: Der Titel zumindest klingt noch verheißungsvoll.


Arbeitskreis SOZIALE PLASTIK am 14./15. Juni in Wiesbaden, Schloß Freudenberg
ab 19:30 Uhr Johannes Heimrath: Die Notwendigkeit der Freiheit im Bildungswesen
Das Schulwesen in Deutschland ist, auch im Vergleich mit anderen europäischen Ländern, sehr restriktiv geregelt. Der Staat hat eine dominante Funktion: er bestimmt nicht nur, welche Schulform die einzige von ihm voll anerkannte und gewünschte ist, sondern er betreibt diese Schulform auch noch selbst. Und das, obwohl er Staat ist und nicht selber Schule, so daß die staatlichen Schulen sich nicht selbst bestimmen, sondern die auszuführenden Bildungsinhalte und Methoden quasi von außen, nämlich vom grünen Tisch der Kultusminist er vorgesetzt bekommen. Versuche von Bildungsinstitutionen, Lehrerverbänden und Elterninitiativen, freie und eigenständige Schulformen zu entwickeln, werden vom Staat in den Privatbereich abgedrängt, finanziell stark benachteiligt und zugleich durch die praktizierten Anerkennungsverfahren den Staatsschulen wiederum ähnlich gemacht.
Weitere Info: www.omnibus.org

Literatur und Termine

Robert Gernhard, Pit Knorr: "Pisa und die Volgen" - ein Hörbuch
Deutschland hatte an seinem mäßigen Abschneiden bei der Pisa-Studie bekanntlich hart zu kauen, fast so hart wie wenig später die Österreicher. Doch da bekanntlich der Humor Grenzen zu überwinden vermag, haben sich drei mit dieser sympathischsten aller menschlichen Gaben reichlich ausgestattete Autoren auf die Suche nach Pisa und die Volgen gemacht. Robert Gernhardt und Pit Knorr lesen eigene und dazu Texte von Bernd Eilert, und sie nehmen so gut wie jede bildungsbürgerliche Hürde dabei schwungvoll aufs Korn, zum Beispiel die Literatur, wie etwa jene der Aufklärungszeit: "Der Dichter als Lehrmeister: Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist rosenrot, siehst du dies Schweinchen ebenfalls, dann beiß es bitte tot." Oder sie klären darüber auf, was es mit Sebastian von Spick auf sich hatte: "Wer is 'n das schon wieder?" "Das ist der Mann, der die katastrophalen Zustände des pestalozzischen Schulsystems hat enden lassen. Millionen von Schülern hat er den ... charakterschädigenden Leistungsdruck genommen und das Leben erträglicher gemacht." "Und wodurch denn?" "Durch die Erfindung des nach ihm benannten Spickzettels, den ich mich absolut nicht schäme hier in Händen zu halten." Pisa, so die drei, habe die Erkenntnis gebracht, dass in Deutschland "intellektuelle Düsternis" herrsche, man wolle nunmehr den "Weg ans Licht" weisen. Das Hörbuch versteht sich als bildungslückenschließender Crash-Kurs und ist der Live-Mitschnitt einer Lesung.
Robert Gernhard, Pit Knorr, "Pisa und die Volgen", 2 CDs, Länge 95 Minuten, € 19,95. Audiobuch, 2008
Quelle: Der Standard (A) am 06.06.2008


Harald Eichelberger
Freiheit für die Kinder – Freiheit für die Schule
PISA hat bewiesen: Unsere Schulen bedürfen einer Reform. Um unsere Schulen im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig und erfolgreich werden zu lassen, braucht es innovative Entwicklungsstrategien.

In einer erfolgreichen Schule müssen sich Schülerinnen und Schüler frei entfalten können, um gefestigte und verantwortungsbewusste Persönlichkeiten zu werden. Individuelle Begabungen müssen stärker gefördert werden. Dafür ist es notwendig, neue Erkenntnisse und Entwicklungen im Bereich der Pädagogik in die moderne Unterrichtsgestaltung mit einzubeziehen.

"Freiheit für die Kinder - Freiheit für die Schule" gibt praktische Hinweise für einen zeitgemäßen Unterricht mit dem Ziel, eine konstruktive und richtungsweisende Schulentwicklung zu ermöglichen.

Der Autor:
Dr. Harald Eichelberger ist als Koordinator des europäischen Masterstudiums "Bildungsmanagement und Schulentwicklung" an der Pädagogischen Akademie des Bundes in Wien und als Dozent am Pädagogischen Institut der deutschen Sprachgruppe in Bozen für Unterrichts- und Schulentwicklung tätig.

ISBN 978-3-7065-4517-4
Quelle: (lifepr) Innsbruck am 09.06.2008
Anmerkung: Der Titel zumindest klingt noch verheißungsvoll.


Arbeitskreis SOZIALE PLASTIK am 14./15. Juni in Wiesbaden, Schloß Freudenberg
ab 19:30 Uhr Johannes Heimrath: Die Notwendigkeit der Freiheit im Bildungswesen
Das Schulwesen in Deutschland ist, auch im Vergleich mit anderen europäischen Ländern, sehr restriktiv geregelt. Der Staat hat eine dominante Funktion: er bestimmt nicht nur, welche Schulform die einzige von ihm voll anerkannte und gewünschte ist, sondern er betreibt diese Schulform auch noch selbst. Und das, obwohl er Staat ist und nicht selber Schule, so daß die staatlichen Schulen sich nicht selbst bestimmen, sondern die auszuführenden Bildungsinhalte und Methoden quasi von außen, nämlich vom grünen Tisch der Kultusminist er vorgesetzt bekommen. Versuche von Bildungsinstitutionen, Lehrerverbänden und Elterninitiativen, freie und eigenständige Schulformen zu entwickeln, werden vom Staat in den Privatbereich abgedrängt, finanziell stark benachteiligt und zugleich durch die praktizierten Anerkennungsverfahren den Staatsschulen wiederum ähnlich gemacht.
Weitere Info: www.omnibus.org

Familie und Kinder

Jugendämter entziehen immer öfter das Sorgerecht ...
tagesschau.de: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg die Zahl der Fälle von Sorgerechtsentzug von 2004 bis 2006 um 22 Prozent. Wie erklären Sie sich einen derart deutlichen Anstieg?
Rauschenbach: Es gibt zwei Erklärungsmöglichkeiten: Zum einen haben die Probleme zugenommen. Zum anderen hat die Sensibilität für die Probleme zugenommen. Ich glaube, es ist eine Mischung aus beidem. Hinzu kommt, dass sich die Gesetzeslage zum Oktober 2005 geändert hat. Mit Paragraph 8a des Achten Sozialgesetzbuches ist der staatliche Schutzauftrag als Aufgabe der Jugendämter und der freien Träger konkretisiert worden. Damit ist auch deren Verantwortung gewachsen, einzugreifen. Ich wage deshalb die Prognose, dass die Zahlen für 2007 und 2008 noch höher ausfallen werden.
Infografik Sorgerechtsentzug  Rund 9600 Eltern verloren 2006 das Sorgerecht für ihre Kinder. 1000 Kinder mehr als noch 2005
...
tagesschau.de: Herrscht unter Jugendamtsmitarbeitern, angesichts des hohen medialen Interesses an Missbrauchsfällen, Angst davor zu spät einzugreifen?

Rauschenbach: Sicher. Wir verlagern im Moment die Entscheidung auf den einzelnen Mitarbeiter bzw. das einzelne Jugendamt, ohne dass wir ihnen angemessene Unterstützung bieten. Ich habe die große Sorge, dass bewährte und gute Mitarbeiter diese Verantwortung nicht mehr tragen wollen. Und dass dann in der Folge weniger geschultes Personen eingesetzt wird. Wir brauchen einfach gut ausgebildetes und qualifiziertes Personal. Aber vor allem fehlt den Jugendämtern die öffentliche Unterstützung. Eher wird das Jugendamt angeklagt, anstatt dass man fragt, wie muss man das Jugendamt ausstatten, damit es diesem Anspruch gerecht werden kann.
Quelle: Tageschau.de am 07.06.2008


Familienpolitik. SPD beschließt Aktionsplan gegen Kinderarmut.
Quelle: Die Welt am 09.06.2008
Anmerkung dazu von www.familientrends.de: In dem Plan stellt die SPD 10 Handlungsansätze zur Bekämpfung der Kinderarmut vor. Im Kern laufen sie darauf hinaus, die Erziehung von Kleinkindern in zu staatlichen Eltern-Kind-Zentren ausgebauten Kitas unter Aufsicht der Jugendämter zu konzentrieren. Zuvor sollen die Jugendämter zu Dienstleistern ausgebaut werden. In diesen "Zentren" (Uns ist übrigens schon eine gute Abkürzung für diese Zentren eingefallen, die, da sie sehr böse Assoziationen weckt, wir aber lieber nicht nennen wollen.) sollen die Kleinen dann aber ein kostenloses Mittagessen erhalten. ...
Jugendämter sollen Problemfamilien unangemeldet kontrollieren
Mehr Schutz für Kinder vor Gewalt und Vernachlässigung: Die Richtlinien für Jugendämter sollen deutlich verschärft werden. Auch unangemeldet sollen die Mitarbeiter künftig in Problemfamilien erscheinen, wenn es Anhaltspunkte für Kindesmisshandlung oder Vernachlässigung gibt. ...
Die Ministerpräsidenten und Merkel wollen auch den Datenaustausch zwischen den Ländern zum Kinderschutz ausweiten. Unter dem Motto "Datenschutz darf Kinderschutz nicht behindern" soll bundesweit sichergestellt werden, dass bei einem Wohnwechsel dem neuen Jugendamt alle für die Kinder- und Jugendhilfe nötigen Informationen übermittelt werden. ...
Quelle: Spiegel am 12.06.2008
Film-Hinweis
Ein Vater kämpft um seine Kinder ( 09.06.2008 um 00:00 Uhr in der ARD ).
Dazu die Email von Herrn Peter Briody:
Sehr geehrte Damen und Herren
„... das Gesetz ist ein Esel“, sagte Mr. Bumble in „Oliver Twist“.
Dass die Iren mit ihrem Rechtsystem auch zu kämpfen haben, erkennt man in dem Film
Dies ist eine Film-Version einer wahren Geschichte, des erfolgreichen Wegs zum irischen Verfassungsgericht.  Das Original, in English, hat den Titel "Evelyn", den Namen des ältesten Kindes.
Der Unterscheid zu Deutschland ist, dass die Deutschen noch zusätzlich mit einem Pseudo-Justiz kämpfen müssen, die zwar auch ein Esel ist, aber die Rechtsbeugung grundsätzlich nicht verfolgt. Mann kann spekulieren, ob in einer äquivalenten Situation in Deutschland der Kampf ebenfalls erfolgreich gewesen wäre - gegen ein korruptes Jugendamt und seine Komplizen in der Justiz.
Die Iren sind zu beneiden: Sie haben nur den Esel zu bekämpfen.
Mit freundlichen Grüßen peter briody
(Herr Briody ist Ire und war Richter bei der Royal Air Force.

Schul(system)versagen ... ist das Versagen der Schule, nicht ihrer Schüler.

Verzweifelte Grundschüler - Brutale Auslese im Kindesalter
Quelle, PDF-Text und Video: Panorama vom 05. Juni 2008


"Wir sind der letzte Dreck" - Endstation Hauptschule?
Quelle, PDF-Text Teil1, Pdf-Text Teil2 und Video: Panorama vom 06.06.2008
"Mobbing gibt es an jeder Schule"
Mittelsächsisches Theater Freiberg/Döbeln macht mit Aufführung im Klassenzimmer mobil gegen Mobbing und Gewalt ...
"Du bist Ausländer, Du hast eine Brille und Du guckst immer so blöd", zeigt Jürgen alias David Zimmering auf verschiedene Schüler und sagt ganz beiläufig: "Jeder kann zum Opfer werden. Irgendwas findet man immer, um andere fertig zu machen." Dann erzählt Jürgen eine Geschichte vom Löwen. "Der Löwe ist stark, weil die anderen schwach sind", liest er vor und noch etwas: "Löwen jagen in Gruppen". Die Metapher soll den Schülern ihr eigenes Verhalten aufzeigen. Etwa 45 Minuten dauert der Monolog von Jürgen, in dem er anschaulich und nah berichtet, was ihm alles schon Schlimmes in der Schule wiederfahren ist. Dass man Angst hat und weglaufen will, sich nicht auf den Unterricht konzentrieren kann und wegen vielen Kleinigkeiten fertig gemacht wird. In der neuen Klasse findet er Verständnis, manche können bestimmte Situationen nachvollziehen. In der an das Stück anschließenden Diskussionsrunde werden die Jugendlichen ermuntert, sich zum Thema zu äußern und es nicht einfach zu übersehen, denn "Mobbing gibt es an jeder Schule und in jeder Klasse", so Jürgen.
Mathematikklausur in der zentralen Abiturprüfung 2008 wird am 17.06.2008 wiederholt.
Daniela Junghans: "Ratlosigkeit wegen der Pannen rund um das Zentral-Abitur in NRW: Das ist ein herber Gesichtsverlust für die Schulministerin."
Quelle: WDR 2 Klartext am 09.06.2008 (MP3-Stream)
Führerschein weg für Schulschwänzer-Eltern
So will die Neuköllner SPD für Fleiß und Ordnung sorgen
... „In der Stadt muss eine Diskussion in Gang kommen“, fordert Jurist und Kreischef Fritz Felgentreu (39). Schulverweigerung sei ein Massen-Phänomen. Allein an den Grundschulen Nord-Neuköllns schwänzen rund hundert Kinder hartnäckig. Später, an den Hauptschulen, nimmt jeder fünfte Schüler nur teilweise oder gar nicht am Unterricht teil. Die Eltern leben meist von Hartz IV, haben oft Migrationshintergrund. Felgentreu: „Schulverweigerung ist ein Warnzeichen. Alle Intensivtäter haben ihre kriminelle Karriere als Schulverweigerer begonnen.“
Quelle: Bild am 10.06.2008 oder seriöser, aber gleich diskriminierend: Tagesspiegel
Anmerkung: Alle Bälle sind rund und daher ist alles Runde ein Ball. Oder nicht? Na gut, aber die Achse des Bösen geht doch von der Schule aus!?
14-Jähriger in Hermsdorfer Schule bis zur Ohnmacht gewürgt
Quelle: Welt Online am 10.06.2008
Gewalt an Schulen: Eine europaweite Herausforderung
Gewalt unter Schülern, aggressives Verhalten gegenüber Lehrern, Diebstahl und Vandalismus in schulischen Einrichtungen: Gewalt an Schulen ist eine der sichtbarsten Formen der Gewalt gegen Kinder.
Das öffentliche Bewusstsein für Gewalt an Schulen und die Intoleranz gegenüber diesem Problem sind in den letzten zehn Jahren jedoch gestiegen. Bei den meisten europäischen Regierungen steht Gewalt an Schulen inzwischen auf der politischen Tagesordnung. ...
Quelle: Europarat März 2008
Eltern blockieren Erfolg des deutschen Bildungssystems!
- Oder: Wenn die Bildungswelt eine Scheibe ist
Die anhaltende Mittelmäßigkeit des deutschen Bildungssystems (siehe z.B. Akademiker- und Schulabbrecherquote, soziale Selektivität) ist hinlänglich bekannt und der Tagespresse zu entnehmen (vgl. z.B. HBF 05.06.08). Nicht weniger unbekannt sind die zahlreichen und höchst umstrittenen Rezepte zur Hebung der Schulqualität. Jetzt hat ein Sozialforscher in einem weitreichweiten Medium per Interview die eigentlichen Übeltäter benannt: Es sind die Eltern, die seiner Ansicht nach den Erfolg des Schulsystems verhindern (HPL).
Dankenswerterweise hatte unlängst eine Redaktion das Bildungsthema umfassend ausgeleuchtet. Dabei kamen renommierte Forscher unterschiedlicher Disziplinen zu Wort, die den laufenden Bildungskampf  äußerst treffend eingeordnet und die wichtigsten Reformpunkte zusammengefaßt haben (HPL). ...
Quelle: HBF am 9.06.2008
Schummel-Welle bei Mathe-Klausur
Ein Maulwurf? Zufall? 28.000 Berliner Zehntklässler müssen ihre Abschlussarbeiten in Mathematik noch einmal schreiben. An mindestens 12 Schulen haben die Lehrer Hinweise darauf gefunden, dass die Schüler die Aufgaben vorher kannten. Die Bildungsverwaltung sucht das Leck. ...
Quelle: Spiegel Schulspiegel am 11.06.2008
1000 Gymnasiasten protestieren gegen Schuldirektor
Unterricht in Scharnebeck boykottiert - Kritik am Führungsstil des Pädagogen - 43 Lehrer drohen mit Weggang ...
Bereits vor einem Jahr hätten die Schulinspektoren dem Direktor attestiert, dass sein Führungsverhalten dem Gymnasium schade, eine lähmende Atmosphäre verbreite und Neuerungen blockiere, sagte Kressel. Nun habe es in einigen Bereichen sogar Verschlechterungen gegeben. "Das Gymnasium in Scharnebeck erfüllt zurzeit nicht die Mindestanforderungen an Schulqualität", stände in dem neuen Bericht der Inspektoren....
Quelle: Die Welt am 13.06.2008

13. Juni 2008

Leserechos

Hallo, könnt Ihr uns Leute aus DL vermitteln, die in die Schweiz zum homeschooling gegangen sind? Wir wollen ab September dorthin und suchen Kontakte.
Liebe Grüße Susann
Ein Tag später: Vielen Dank!!! Ich habe jetzt 3 Ansprechpartner. Liebe Grüße Susann


Sehr geehrter Herr Edel, obwohl ich die andere Familie mit dem DS Kind angeschrieben habe, ist leider keine Rückmeldung gekommen. Schade, denn zusammen kann man doch mehr erreichen.
Wie dem auch sei, ich hätte doch noch einmal eine Frage, wie würden Sie es beurteilen, in welchem Land der EU  würde sich für ein Kind mit DS  das Homeschooling am
einfachsten verwirklichen lassen? Ich mache mir so einige Sorgen falls wir uns in Österreich anmelden würden, wie dann die Prüfungen gehandhabt würden. Gibt es irgendwo  Möglichkeiten nachzulesen wie es in den einzelnen Ländern gehandhabt wird?
Ich bedanke mich für Ihre Hilfe und Mühe und verbleibe mit freundlichen Grüssen M.F.

Liebe Frau F., wie das speziell in den Ländern aussieht für Kinder mit besonderem Förderbedarf weiß ich nicht. Allgemein für Homeschooling sind die Bedingungen in England, Irland, Dänemark am Besten, weil man sich als Homeschooler nicht einmal registrieren lassen muss.
In Belgien, Polen, Frankreich, Italien etc. muss man anscheinend einen Antrag stellen. Auch in der Schweiz und in Österreich und Tschechien meldet man sich an und wird sogar von einer "Stammschule" einmal jährlich geprüft. So gesehen ist Homeschooling in Österreich und Tschechien noch am schwierigsten, weil, wenn die Leistungen nicht einigermaßen entsprechend der Schule sind, man im nächsten Jahr zur Teilnahme am Unterricht gezwungen werden kann.
Besten Gruß, Jan Edel
PS: Ich kenne noch eine Homeschooling-Mutter mit DS Kind in Frankfurt (Nur Telefon). Wäre ein Kontakt interessant für Sie?


ich bin vormund eines noch 17 jährigen, der die lernschule geschmiessen hat und keinen abschluß jetzt nachweisen kann. er möchte gerne den hauptschulabschluß erst einmal nachholen, in einem selbststudium zuhause. wer kann mir da weiter helfen, wo er dies am besten machen kann und wie er die finanzellen kosten auffangen kann. ein vhs-kurs bitte sich nicht wirklich in unserer stadt an und ein förderkurs der arbeitsagentur ist auch nicht in sicht. ich bedanke mich schon einmal für infos im voraus. vielleicht finden sich auch noch andere mit denen man ein erfahrungsaustausch machen kann, die die selben probleme haben, danke und lg mario

Hallo Mario,
durch ein selbstverantwortetes Lernen können totale Schulversager plötzlich eine nicht für möglich gehaltene Motivation entwickeln. Lernen muss mit einem Selbst und mit Sinn verknüpft werden, dann klappt es immer (ob in der Schule oder völlig ohne).
Zur Frage in Stichworten (die im Internet nachgesehen werden sollten):
- Flexschule auf Kosten des Bundes (für Schulverweigerer)
- ils, sgd oder Bochumer Webschule (teuer)
- Lernen mit den alten Schulbüchern und Anmeldung zur "Nichtschülerprüfung" im Herbst
- wenn Sprachkenntnisse das zulassen, könnte man einen ausländischen Abschluß erwägen
- ein in vielen Ländern anerkannten Abschluss kann man auch über Clonlara (www.clonlara.de) erreichen.
Beste Grüße,
Jan Edel


Hallo Jan, ...
Du hast unser Anliegen genau erraten. Wenn Du hast, wäre eine Telefonnummer von anderen Home Schoolern in Dänemark prima. Wir haben schon Kontakt zur Kommune unseres künftigen Wohnortes aufgenommen und vorgefühlt. Home Schooling scheint wohl möglich zu sein. Wir waren etwas beunruhigt, da in der Einwandererbroschüre von Dänemark steht, daß Kinder verpflichtet sind, die 9-jährige Volksschule oder eine freie Schule zu besuchen. Die Kommune hat sich jedoch anders geäußert. Trotzdem würden wir gerne einmal mit Eltern sprechen, die dort schon in praxi Home Schooling betreiben. Leicht fällt es nicht, hier vieles aufzugeben. ...
Herzliche Grüße von uns allen  R. und Familie

6. Juni 2008

Die Spitzen des Eisbergs namens Schulzwang

Zeitgleich mit den Vorgängen bei Calw im Schwarzwald (BW) um Familie Landahl (wir berichteten) gab es noch einen anderen, bislang unbekannten Fall in BW, bei dem vereinte staatliche Macht einer Familie die Kinder entzieht. Motiv: Der Deutsche Schulzwang! Hintergrund: Pilotmodell "Erleichterte" familiengerichtliche Maßnahmen gegen Schulverweigerer. Der Unterschied zu Landahls: Die betroffene Familie konnte sich nicht vorher ins Ausland retten.
Lesen Sie hier die zeitlich geordneten Einzelberichte:

H.B. am 09.05.2008: Soeben rief uns Vater G. aus ... an, dass ihm und seiner Frau im Januar 6 ihrer 9 Kinder weggenommen worden seien. Es handelt sich um eine gläubige Familie, deren Mutter während der letzten Schwangerschaft eine starke Schwangerschafts- Diabetes entwickelt hatte, durch die sie sich auch psychisch verändert hatte und sich in eine psychiatrische Klinik begeben musste. Seit der Entbindung (März 08) ist sie diesbezüglich wieder gesund. Jedoch hatten die Behörden im Januar die Situation ausgenutzt und- als der Vater sie in der Klinik besuchte- mit 30 Polizeibeamten und 10 Einsatzfahrzeugen die 6 minderjährigen Kinder zwischen 3 und 17 Jahren zu Hause abgeholt und in Heime verbracht. Dieser Akt der Barbarei wurde damit begründet, dass die Mutter ja psychisch krank sei und die Kinder nicht versorgen könne, der Vater alleine sei überfordert, Schlagwort „Kindeswohlgefährdung“.
Dass es sehr viel mit dem Hausunterricht , der bisher geduldet wurde, zu tun hat, zeigt die Äußerung des Richters, dass die Familie die Kinder wieder bekomme, sobald die Mutter sich psychiatrisch begutachten lassen habe und die Schulanmeldung der Kinder vorliege.
In 4 Wochen soll eine Verhandlung stattfinden. Ein erfahrener Anwalt aus Stuttgart steht der Familie bei.
Die älteren Töchter brachten es fertig, eine gemeinsame Unterbringung zumindest der 4 Kleineren durchzusetzen. Es gibt noch 2 erwachsene Kinder, und das Neugeborene ist noch bei den Eltern. Regelmäßige Kontakte finden statt.
Den weggenommenen Kindern geht es relativ gut, denn sie haben laut Vater von Haus aus ein fröhliches und starkes Wesen und festes Gottvertrauen. Der Kleinste (3) wurde 5-mal zum Psychiater gebracht, auch die anderen mussten sich testen lassen, angeblich mit positivem Ergebnis.
Die Mutter ist natürlich sehr traurig, macht sich Vorwürfe und hat wenig Kraft (welcher Mutter ginge es anders?).

P.B. am 17.05.2008: ... Am 05.01.2008, mit einem massiven Aufgebot an Polizisten ( 30 Stück ), nahm das Landratsamt Bodenseekreis 6 Kinder fest und steckte sie in Heime ( übrig blieben zwei Volljährige und ein Säugling ).
Heute um 06:30 Uhr liefen die zwei ältesten ( 17 bzw. 14 ) der herausgenommenen Mädchen davon und liefen die 20 km auf Inlinern nach Hause. Als eine Heim-Erzieherin gegen 12:30 von den zwei undankbaren Ausreißerinnen erfuhr, drohte sie mit der Polizei, falls die Mädchen bis 18:30 Uhr nicht zurück ins Heim kehren würden. Die Familie ließ den Termin verstreichen. Gegen 21:30 Uhr tauchten 3  MitarbeiterInnen des JA, mit Polizeibegleitung, auf. Nach einer kurzen Verhandlung stimmte das JA zu, dass die Mädchen bis kommenden Mittwoch – in Erwartung einer Gerichtsverhandlung - zu Hause bleiben dürfen. ...

H.B. am 18.05.2008: Wir waren am Do mit P.B. und Frau in ... und haben die Familie besucht. Der Anwalt Dr. ... will erst einmal ohne Öffentlichkeit die Verhandlung der nächsten Instanz in Freiburg durchführen. Die familiäre Situation ist verständlicherweise sehr angespannt.

H.B. am 02.06.2008: Die beiden ältesten weggenommenen Kinder der G.s, Sara und Priska (17 und fast 15), sind gestern mit dem Fahrrad die 20 km (ohne Erlaubnis der Behörden) nach Hause gefahren, um die Eltern und verbliebenen Geschwister zu besuchen. Danach wollten sie zurückradeln. (Beim letzten Weglaufen, welches auch das erste seit der Wegnahme war, drohte ihnen das Jugendamt, beim nächsten Mal müssten die Eltern den Polizeieinsatz zahlen.) Bei der Rückfahrt stürzte Priska schwer und schlug sich Zähne aus. Darauf kehrten beide zu den Eltern zurück. Der Vater informierte die Behörden, die die sofortige Rückkehr verlangten. Die Eltern erklärten, dass die Kinder unter diesen Umständen erstmal nicht kommen könnten und zu Hause übernachten würden. Gegen Mitternacht erschienen 20 Polizisten und brachten die beiden erstmal ins Krankenhaus, wo es hieß, man könne nichts für Priska tun. Dann ging es weiter ins Heim.
Frau G. berichtete schon vorher, dass die Kinder sehr unter Heimweh litten. Die Kindeswohlgefährdung durch die Behörden ist inzwischen so offensichtlich, dass eine baldige Heimkehr aller Kinder dringend geboten erscheint, damit nicht noch etwas Schlimmeres passiert.
Ein Verdacht auf mögliche Gefährdung des Kindeswohls bei den Eltern reicht nicht zum Einsperren der Kinder, zumal sie deutlich und übereinstimmend sagen, sie wollen heim. Auch haben, um in den Strukturen des Jugendamtes zu denken, die Eltern die ursprüngliche Bedingung längst erfüllt: Die Mutter ist genesen und aus dem Krankenhaus entlassen (schon im Februar). Auch die später aufgestellten Bedingungen sind annähernd erfüllt: Die Schulanmeldungen liegen vor, Gutachter (allerdings selbst gesuchte) werden gerade kontaktiert. Auch informieren die Eltern stets „brav“ die Behörden über den Verbleib der aus eigenem Antrieb weggelaufenen Kinder. Was muss noch geschehen?

P.B. am 02.06.2008: Ich bin soeben vom Vater über den Vorfall informiert. In erster Linie habe ich den Vater gebeten, einen Bericht über den Vorfall sofort an das Gericht zu schicken. Ansonsten wird man sagen, dass die Familie das Kind geschlagen hat. Zum Glück gibt es einen Zeugen.

P.B. am 03.06.2008: Zum Glück waren Priscas Zähne nicht ernsthaft verletzt. (Das Kind trägt eine Spange). ...

Dieser noch unaufgelöste Fall zeigt wieder deutlich, welches Macht- und Willkürpotential die gegenwärtige Praxis der Jugendämter in Zusammenarbeit mit Schulleitern, Polizei und Justiz bereits hat, vor allem in Bayern und seit Ende 2007 in Baden-Württemberg und Sachsen. Das plötzlich massive Auftreten der unionsregierten Behörden nach jeweils langer Zeit der Duldung von Homeschoolern muss seine Ursachen haben. Es darf spekuliert werden. Vielleicht spielt hier die GWG (Gesellschaft wissenschaftlicher Gerichtspsychologie) mit Hauptsitz in München eine Rolle. Jedenfalls ist sie maßgeblich involviert (siehe erster Artikel unten unter "Familie und Kinder"), wie Verknüpfungen über manchmal merkwürdig standardisierte Gutachten belegen. Zum Gesamtkontext gehört dann sicherlich auch der Bericht der Journalistin Hummel vom 18.3.2008 (FAZ, Seite 3) und die kürzlich über AP verbreitete Statistik, dass die Sorgerechtsentzüge bundesweit um das doppelte gegenüber der konstanten Zahl vor 2006 zugenommen haben. Auffällig sind dabei besondere Orte in Bayern. Die Novelle zu §1666 BGB, die gerade unter dem Titel "Erleichterung familiengerichtlicher Maßnahmen" in 2. und 3. Lesung vom Bundestag verabschiedet wurde, hat unserer jahrelangen Beobachtung nach ebenfalls mit der bislang unrechten Rechtspraxis in Bayern zu tun. Das neue Gesetz wurde überall mit den tragischen Fällen elterlicher Kindstötung verteidigt, obwohl die Behörden in diesen Fällen alle Möglichkeiten zum Eingriff gehabt hätten. Der Gesetzentwurf wurde aber aus anderen Gründen in Bayern entwickelt und die Initiative ging von dort aus. Der europäische Gerichtshof für Menschenrechte hatte das Bayrische Justizministerium angemahnt, ungerechtfertigte Sorgerechtsverfahren insoweit zu beschleunigen, dass betroffene Kinder schnellstmöglich wieder in ihre Familien zurück könnten. Nun werden die Verfahren zwar beschleunigt (Der anhaltende Druck wird z.B. durch über 400 anhängige EU-Petitionen deutlich), nur leider an der falschen Stelle, nämlich zu Beginn der Verfahren für weitere Inobhutnahmen. Durch die Novelle gelang es mitunter, Eltern zur Not sogar ohne jedes ärztliches Gutachten die Kinder entziehen zu können, wenn z.B. das Jugendamt oder ein Pädagoge gegen die Einschätzung der Eltern für sie eine bessere Förderung in einer bestimmten Einrichtung, Kita oder Schule befindet (per Gutachten einer Pädagogin oder Sozialpädagogin).
Zufällig oder vielleicht auch ganz gezielt (Hinweise liegen dafür vor) sind nun Familien betroffen, die alternative, d.h. schulfreie Bildungskonzepte präferieren. So treffen die ersten, "erleichterten" Sorgerechtsentzüge im Rahmen von Pilotprojekten in Bayern, BW und Sachsen auch einige Familien mit Kindern, die (teilweise oder vollständig) ohne Schule zu Hause lernen. Ein solches Bildungskonzept (Homeschooling-Modell) möchte der Freistaat (bestärkt durch zwei gequält erscheinende Verfassungsgerichtsbeschlüsse) wegen des herrschenden Schulbesuchszwangs gerne als Elternversagen ansehen. Im Herbst 2007 erging ein schulministeriales Schreiben an alle Schulbehörden und Schulleiter/-innen von Bayern, in dem eindringlich auf die politische Sicht bezüglich Schulabsenz aufmerksam gemacht und also auch im Falle pädagogisch begründeter Schulabsenz sofortige Meldung an Jugendamt und Justiz eingefordert wird. Hier verbinden sich dann zwei bayerische Initiativen. Die eine geht vorgeblich gegen Eltern wie die von Kevin und soll offensichtlich Eltern treffen, die sich nicht durch das staatliche Bildungsangebot "Schulbesuch" abspeisen lassen wollen. Die andere richtet sich vordergründig gegen Schulverweigerer und trifft in Wirklichkeit so genannte "Homeschooler" (Freilerner, Hochbegabte, ADHSler, Legastheniker, Behinderte, Mehrsprachige etc.). Die Rechtfertigung für jedes neue Gesetz und das staatliche Durchgreifen gelingt somit problemlos, obwohl tatsächlich diese neuen "Schulsystemdeserteure" erledigt werden sollen, wie die stete ministeriale Erwähnung der beiden oben genannten Verfassungsgerichtsbeschlüsse und deren Studium beweisen. Schnell zogen diese "Lösungen" Kreise nach Baden-Württemberg und in andere unionsregierte Bundesländer. In diesem Zusammenhang sei auch an Hamburg erinnert, wo nach "Sophie" und einer mit Homeschooling auffällig gewordenen Lehrerfamilie der (implizit ohnehin bestehende) "Schulzwang" gesetzlich verankert wurde.