18. Januar 2008

Liebe Netzlerner!

Ich habe gestern in der Sendung Stern TV einen Beitrag über eine Familie aus Bremen gesehen, die ihre beiden Söhne zu Hause unterrichtet hat. Jetzt sind sie nach Spanien ausgewandert, weil ihnen in Deutschland der Entzug des Sorgerechts droht, wenn ihre Kinder keine normale Schule besuchen. In ganz Europa ist Homeschooling erlaubt, nur in Deutschland nicht. Ich wäre dafür, das Schulgesetz dahingend zu ändern, dass zwar die Schulpflicht bestehen bleibt, die Eltern aber entscheiden dürfen, ob ihr/e Kind/er eine öffentliche Schule besuchen, oder zu Hause unterrichtet werden sollen.
(Anm. d. Red.: Nichts anderes wünschen sich auch ca. 500 deutsche Familien aus akutem Anlass: Schulpflicht wie z.B. in Österreich oder Schweden)


Um die Probleme unseres Schulsystems mit seiner zum Teil immer noch ideologisierten Pädagogik zu verdeutlichen, kann Ihnen mein Büchlein im Stolz-Verlag 'Dem Lernen einen Sinn geben' dienen ebenso sehr prächtig die Fallbeispiele in dem neuen Buch von Kai Diekmann: 'Der große Selbstbetrug' bei Piper. Das Buch ist überhaupt sehr brauchbar bei noch nicht vollkommener Klarheit, besonders auf S.183 die Beispiele aus der Handreichung für Lehrer an Berliner Schulen."
Ich stehe an Ihrer Seite in Ihrem so berechtigten Kampf! Freundlichst Christa Meves

Frau Meves, Jahrgang 1925, ist eine vielfach ausgezeichnete Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin. Nach dem Studium der Geographie, Germanistik und Philosophie an den Universitäten Breslau und Kiel absolvierte sie ein Staatsexamen in Hamburg, wo sie zusätzlich Psychologie studierte. Christa Meves hat mehr als 100 Bücher verfasst, die in bis zu 13 Sprachen übersetzt wurden. Fast 30 Jahre lang war sie Mitherausgeberin des Rheinischen Merkur.


Hallo, durch viel Suchen bin ich hier gelandet. Vielleicht finde ich auf diesem weg ja Mitstreiter. Wir haben Zwillinge. Jens geht in die 2. Klasse einer Regelschule. Tom geht in die 1. Klasse in eine Schule mit GU. Er hat einen sonderpädagogischen Förderbedarf und sollte laut Schulamt zur Schule für Geistigbehinderte. Beide Kinder sind super Freunde. Sie spielen gemeinsam, haben gleiche Interessen, nur ist Jens seinem Bruder in Allem fast 2 Jahre vorraus. Das Schulamt gab uns den Integrationsplatz nur, weil beim Verfahren AOSV viele Fehler gemacht wurden. Tom hat seinen GU Platz auf Probe. Wir leben also ständig unter Druck, da er jederzeit!! von der Schule verwiesen werden kann. Ersatzschulen können unsere Zwillis nicht aufnehmen, da sie den sonderpädagogischen Förderbedarf nicht abdecken können. Wir hätten so gerne eine Schule für beide Jungs. Das Zuhause Fördern mache ich sowieso seit Jahren. Jens Schule kommt ihren "Pflichten" sowieso kaum nach. Lehrermangel, Ausfall etc. Toms Schule hat im Grunde für die Integrationskinder zu wenig Stunden. Unsere Kinder lernen viel durch Anschauung. Tom lernt sein Schreiben, indem er versucht, durch Tastatureingabe die Wörter zu schreiben, die er braucht, um z.B. im Internet nach Flugzeug zu suchen. Jens muss uns Einkaufszettel schreiben u.s.w. Beide Kinder lieben den Umgang mit der Natur und sind begeistert, wenn sie mit Papa zur Arbeit fahren dürfen. Papa kontrolliert im Wald Bäume nach Krankheiten und Standfestigkeit. Dabei kommt ihr Forscherdrang hervor. Schade, dass wir bisher keinen Weg gefunden haben, die 2 gemeinsam zu fördern. In welcher Form auch immer. Ich selbst habe Pädagogik studiert und gebe seit 19 Jahren Reitunterricht für Kinder mit und ohne Handicap. Warum all das in unserer Gesellschaft nicht zählt, verstehe ich nicht. Warum weiss das Schulamt immer, wo ein Kind sich am Besten fördern lässt? Und woher wissen die, dass Tom in einer Sonderschule besser gefördert würde? Da, durch Ganztagsbetrieb keine Zeit mehr für Spielen mit Nachbarkindern und seinen Bruder wär, was hätte Tom noch von seinem Leben ? Zwangsbeschulung?

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