18. Januar 2008

Schulanfang in Berlin: Erste Klasse, zweite Klasse

Das Silvesterfeuerwerk hat nicht geholfen. Wenn Berlins Bildungssenator gehofft hatte, dass das Geknalle zumindest einige
böse Geister aus seinem Schulwesen vertreiben würde, hat er sich geirrt. ... Die Verweigerer argumentieren meist nicht gegen die Reform an sich. Vielmehr sehen sie ein, dass es Sinn macht, mit Lernanfängern flexibel umzugehen. Wer kaum Deutsch spricht, kann für den Stoff der ersten beiden Klassen drei Jahre brauchen, wer schon lesen kann, vielleicht nur ein Jahr. Dem wird man leichter gerecht, wenn man jedem Kind das anbietet, was gerade seinem Können entspricht. Das kann bedeuten, dass ein aufgeweckter Erstklässler schon bald die Aufgaben der Zweitklässler lösen wird, oder dass ein Zweitklässler nochmals in Ruhe mit den Erstklässlern wiederholt, was er nicht beherrscht. ... Hinzu kommen die Raumprobleme. Eigentlich müssten die Schulen Rückzugsräume haben für die ganz Kleinen. Oder für die Verhaltensauffälligen. Oder für die Hochbegabten, die an einem ganz anderen Thema arbeiten wollen. Wohin mit ihnen? ...
Quelle: Tagesspiegel vom 14.01.2008  http://www.tagesspiegel.de/meinung/kommentare/Schule;art141,2455556

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