3. Januar 2008

Neues von Neubronners

„Wären wir die Bremer Stadtmusikanten, würden wir sagen: ‚Lasst uns ins EU-Ausland gehen – etwas Besseres als in Bremen finden wir überall!’“

Am Montag, 7.1.2008 verlässt Vater Tilman Neubronner mit den beiden Kindern Moritz und Thomas die Bremer Heimat. Der durch die massiven Drohungen der Behörde erzwungene Schulbesuch der Kinder im Dezember (siehe http://bildungsfreiheit.blogspot.com ) hat Kinder und Eltern nochmals darin bestärkt, diesen Schritt jetzt zu tun. Mutter Dagmar Neubronner bleibt in Bremen, um den Verlag weiterzuführen und in der Hoffnung, dass die Familie sich bald wieder hier vereinen kann.

Die Klagen und Beschwerden vor dem Bremer Oberverwaltungsgericht auf das Recht der Neubronner-Kinder, auch in Bremen frei zu lernen, laufen weiter. Der Bremischen Bürgerschaft liegt bereits eine Petition vor, alle Zwangsmaßnahmen bis zur endgültigen gerichtlichen Entscheidung auszusetzen. Nach einer positiven Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes könnte die Familie dann die im letzten Schuljahr erfolgreich erprobte Kooperationslösung fortsetzen.

Zuversichtlich stimmt Neubronners, dass das Bundesverfassungsgericht ihrer Beschwerde stattgegeben hat: Der Beschluss des Bremer Oberverwaltungsgerichtes, der Familie aufgrund „mangelnder Erfolgsaussicht“ Prozesskostenhilfe für ihre Klage auf das Recht ihrer Kinder zum freien Lernen zu verweigern, war verfassungswidrig und ist aufgehoben. Trotz dieser Erfolge versucht die Familie derzeit, ihr Haus zu verkaufen. „Zwei vollständige Haushalte in verschiedenen Ländern können wir uns nicht leisten.“

Was die Familie besonders ärgert:

„Bekanntlich leben derzeit in Bremen Tausende Dauer-Schulschwänzer ohne jede Bildung zu Hause praktisch unbehelligt – wir als engagierte Eltern von nachweislich bestens gebildeten und sozialisierten Kinder werden mit völlig überzogenen, existenzvernichtenden Zwangsmitteln aus dem Lande gedrängt, ohne dass die Behörde auch nur den Ausgang der juristischen Klärung abwartet. Die Begründung, sonst würden auch weniger engagierte Eltern das Recht auf Homeschooling in Anspruch nehmen, ist völlig abstrus – diese Eltern nehmen sich ja bereits jetzt heraus, das Recht ihrer Kinder auf Bildung zu missachten, und kommen damit durch. Diesen Kindern sollten die Bemühungen der Bildungssenatorin gelten, anstatt Bremen und Deutschland international der Lächerlichkeit preiszugeben durch das Verweigern einer zeitgemäßen und erfolgreichen Bildungsform, die weltweit immer mehr Familien begeistert.
Es steht für uns völlig außer Zweifel, dass auch in Deutschland wie im Rest der EU die Bildungsfreiheit letztlich kommen wird. Bremen hat die Chance, wenigstens innerhalb Deutschlands noch Vorreiter statt Schlusslicht dieser dringend notwendigen Öffnung zu einer vielfältigen Bildungslandschaft mit staatlichen Schulen, Privat- und Bekenntnisschulen und frei lernenden Kindern zu werden. Diese Chance wurde bis jetzt offenbar noch nicht erkannt – schade!“

Derzeit verlassen zahlreiche weitere Familien mit frei lernenden Kindern das Land, die meisten in aller Stille. Ihnen stehen sämtliche Länder der EU offen – schon gar nicht wird Homeschooling irgendwo sonst kriminalisiert und verfolgt wie in Deutschland. Der Familie Neubronner liegen Einladungen aus mehreren Ländern der Europäischen Union vor.

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