10. Oktober 2008

Schulverweigerer lernen anders! Chancen für Schulinkompatible und andere Nichtschüler

Schulverweigerung:
http://www.wdr.de/tv/monitor/pdf/080904_c_schule.pdf
http://www.wdr.de/themen/global/webmedia/webtv/getwebtvextrakt.phtml?p=400&b=041&ex=4
http://bildungsklick.de/topic/schulverweigerer
http://www.zweite-chance.eu/content/e1036/e1103/e1275/alle_F%C3%B6rdergebiete.pdf
In den üblichen Schulverweigerer-Projekten wird in ca. 5 Monaten zum Hauptschulabschluss geführt.
Schulverweigererprojekte beschreiten auch oft den besseren Weg:
http://www.tagesspiegel.de/magazin/wissen/schule/;art295,2409693
http://www.iple.de/
Eine andere Möglichkeit sind Berufsbildungszentren, z.B. das Berufsbildungszentrum Waiblingen bei Stuttgart. Diese bilden junge Menschen aus, die keinen Schulabschluss erzielen konnten (wirklich hoffnungslose Fälle und oft aus anderen Gründen) und vermitteln diese dann an die umliegenden Firmen.
Schulabschluss:
http://www.zeit.de/2007/06/C-Fernschule
http://www.zweite-chance.eu/content/e1036/e1103/e1275/alle_F%C3%B6rdergebiete.pdf
Das Lernen und sich selbst Vorbereiten auf einen Schulabschluss ist immer der erfolgversprechendste Weg. Die letzten Monate meldet man sich in einer kooperierenden Schule an und erlangt den offiziellen Schulabschluss - vorausgesetzt man hat was gelernt und die regulären Prüfungen bestanden.

Abitur:
http://www.abi-nachholen.de/
Zumindest in Baden-Württemberg gibt es keine besonderen Zugangsvoraussetzungen für die Externenprüfung. Man muß seinen Wohnsitz dort haben. Es gibt auf dem Anmeldeformular eine Frage dazu, wie man sich darauf
vorbereitet hat. Es schadet nicht, dort etwas ausführlicher zu beschreiben, wie z.B.: selbständig mit Büchern, Abivorbereitungsmaterial, Internet und Ähnlichem. In anderen Bundesländern kann dies auch anders aussehen.
Dies kann sich aber sicher im Laufe der Jahre ändern und von daher sollte man sich vorher kundig machen. Und falls diesen Weg viele Menschen gehen sollten wäre denkbar, dass die
Behördenangst wieder mal zu groß wird und diese Richtlinien oder Gesetzte geändert werden. Mal sehen.
In Bayern kann man das Abi extern ab sechzehn machen. Soweit bekannt muß man dazu nicht in Bayern wohnhaft sein, sondern kann auch aus einem anderen Bundesland kommen.
Im Allgemeinen müsse man "eine angemessene Vorbereitung nachweisen" - Abschlüsse auf
niedrigerem Niveau werden nicht verlangt. Wenn man also erklärt, welche Bücher man zur Vorbereitung durchgearbeitet hat und dies dem geforderten Niveau entspricht, sollte
es kein Problem sein. Das ils bietet übrigens drei verschiedene Kurse an, darunter einen,
der auf einem Hauptschulabschluss ("mit befriedigenden Durchschnittsleistungen") aufbaut.

Fernschulmöglichkeiten gibt es z.B. bei SGD (Studiengemeinschaft Darmstadt), ILS (Institut für Lernsysteme Hamburg), Flexschule Freiburg (mit Erziehungshilfen) oder bei der Webschule Bochum. Alle diese Einrichtungen führen zum Abitur, dürfen aber die Prüfungen nicht selbst abnehmen. Die Prüfung wird als Externenprüfung oder an einer vereinbarten Schule abgelegt.
Nur die Flexschule kann staatlich (über Empfehlung eines Jugendamtes) finanziert werden.
Andere, viel leichtere Möglichkeiten gehen über den 2. Bildungsweg: Abgeschlossene Lehre, ein Jahr Meisterschule, studieren ohne Abitur.
Oder einfach über ein Berufskolleg Abitur machen. Ich habe auch gerade von EU-Fördermitteln gelesen, die für Schulverweigerer eingesetzt werden sollen im Rahmen der "2. Chance"-Programme.
Andere Möglichkeiten der Erlangung der Hochschulreife bestehen natürlich im Ausland (Frankreich, England, Irland oder eigentlich überall), wo nirgendwo Schulbesuchszwang besteht und der Staat teilweise sogar auch Selbstlernen fördert (finanziell und/oder mit Materialien).

Studium
http://www.dailymotion.com/bildung4ever/bildungsgipfel
Dort liegt ein Video mit dem Titel "Studieren ohne Abitur":
http://www.dailymotion.com/bildung4ever/bildungsgipfel/video/x5srxz_tagesschau-studieren-ohne-abitur_news
Ein in der Szene bekannter Deutsch-Amerikaner z.B. hat es ohne Abitur in Freiburgs zum Magister in Linguistik gebracht, nur mit dem "Zeugnis" seiner Mutter, die ihn frei hat lernen lassen. Heute arbeitet er an seiner Doktorarbeit in Bamberg. Einige Universitäten gehen von der Anerkennung der Hochschulreife ab über zu Aufnahmeprüfungen. In NRW z.B. wird auch über ein vereinfachtes Verfahren zum Studium ohne Abitur nachgedacht. Bei der Fernuniversität zu Hagen gibt es bereits Möglichkeiten für entsprechende Bacheler- und Masterstudiengänge.
Auch als jemand mit Facharbeiterbrief könnte man studieren: nach 1-jähriger Meisterschule darf man sich anschließend um das sog. "Meisterstudium" an einer Universität bewerben. Das ist der gesetzlich garantierte Weg über die Praxis zum akademischen Abschluss.

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