19. September 2008

Interessante Links zu Bildungsfreiheit #40

Die Freie Bildung
Rede anläßlich des ersten Bundestreffens der Libertären Plattform in Sachen Bildungsfreiheit ...
Ich fasse in Sachen Schulpflicht zusammen: Selbst wenn man anerkennt, daß der Mensch es sich schuldet, sich am Leben zu erhalten oder sich gar zu bilden, so kann es eine Schulpflicht nicht geben – und eine staatliche schon gar nicht.
Die Gründe noch einmal auf den Punkt gebracht:
• Lernen als Erkenntnis gewinnen ist keine Handlung
• Schule ist eine Methode, kein Wert
• Beschulung ist keine gute Methode
• Unterricht ist nur ein Teil von Bildung
• Staatliche Schulen sind unfrei

Eine staatliche Schulpflicht könnte es also nur geben, wenn
• der Mensch es dem Staat schuldet, so gebildet zu werden, wie es die Protagonisten des Staates wünschen
• Bildung bestmöglich durch Unterricht erworben werden könnte
• Beschulung die einzige Möglichkeit zur Bildung wäre
• Schule an sich ein Wert wäre
• Lernen nicht Erkennen, sondern eine Handlung wäre

All dies ist nicht der Fall. Und deshalb gibt es keine Schulpflicht. ...
Lesen Sie hier die ganze Rede: http://www.freiheitsfreunde.de/


Rosemarie und Jürgen Dudek unterrichten ihre Kinder zu Hause – deshalb droht ihnen nun das Gefängnis ...
Lukas hat Geschichte und erledigt gerade die heutige Stillarbeit. Das Wichtigste der gerade gelesenen Kapitel schreibt er in sein Heft nieder. Er arbeitet konzentriert und hat eine für einen 14jährigen erstaunlich ordentliche Handschrift. Als er fertig ist, setzt sich der Lehrer zu ihm und gibt ihm eine kleine Einführung in das Thema der nächsten Wochen, die Epoche der Aufklärung. ...
Was in anderen Klassenzimmern selten geworden ist und ein wenig an die Zwergschulen vergangener Tage erinnert, funktioniert im hessischen Archfeld im Ringgau. In einer ruhigen Atmosphäre lernen Daniel und Lukas selbständiges Arbeiten mit einem Lehrer, der Zeit hat, auf den einzelnen Schüler einzugehen. ...
Diese Probleme sind vielseitig: Hochbegabung oder Lernschwächen in einem bestimmten Fach, besondere Sensibilität gegenüber Mobbing, Erkrankungen des Kindes können im normalen Schulbetrieb nicht berücksichtigt werden. Die individuelle Förderung bleibt oft ebenso auf der Strecke wie die Vermittlung oder wenigstens Einhaltung grundlegender Verhaltensnormen und Werte.  Die wenigsten Eltern fühlen sich durch die Schulpflicht in ihrer Religionsfreiheit eingeschränkt. Insofern ist Familie Dudek ein Sonderfall, denn ihr Gewissen und ihr Glaube bestimmen ihre Entscheidung. Sie sind überzeugt, nichts Unrechtmäßiges zu tun. Juristisch betrachtet macht das die Sache für sie nicht einfacher. ...
Für den ältesten Sohn, Jonathan, ist die Sache schon durchgestanden. Er hat bereits eine Lehrstelle angetreten. Vorher aber hat er Anfang des Jahres für einige Monate die örtliche Realschule besucht, um dort seinen Abschluß zu machen. Eine Externenprüfung hatte das Schulamt nicht zugelassen. Jonathan wurde Klassenbester. Eine Durchschnittsnote von 1,1 krönt nun die Anstrengungen seiner Eltern. Und bestärkt sie.
Quelle: Junge Freiheit am 12.09.2008 (Mit Angabe von Literatur und Internetseiten zum Thema)
Anm.: Ein wohlwollender Artikel, der dem Homeschooling am angegebenen Ort nicht unbedingt dienlich ist.
Lebenslügen progressiver Schulpolitik
Von Josef Kraus, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes
Egalitäre Schulpolitik und kuschelige Schulpädagogik sind ein Friedhof, auf dem beständig Auferstehung gefeiert wird. Jedenfalls scheint es so, als ob manche der progressiven und ewig-morgigen Schlaumeier wieder einmal drauf und dran sind, in die stets gleichen schulpolitischen und schulpädagogischen Fall-Gruben zu fallen. ...
Weit offen steht die Egalitäts-Falle, die Ideologie nämlich, dass alle Menschen, Strukturen, Werte und Inhalte gleich bzw. gleich gültig seien. Verlockung geht aus von der Machbarkeits-Falle, also vom Wahn, jeder könne zu allem begabt werden. Zusätzlich droht die Falle der Erleichterungs- und Gefälligkeitspädagogik. Schliesslich gibt es auch noch die Quoten-Falle, entstanden aus der planwirtschaftlichen Vermessenheit, es müssten möglichst viele Menschen mit dem Maturitäts-Zeugnis ausgestattet werden. Ich sehe in diesen vier Fallen ein «schulpolitisches Bermuda-Viereck», in dem Begabung, Qualität und Leistung zu verschwinden drohen. ...
Freiheit oder Gleichheit ... «Integrative Schule» ... Verlängerte Primarstufe ... Mehr Akademiker? ...
Quelle: Schweizerzeit am 19.09.2008
Kommentar: Man hört und liest so viel von den Segnungen einer Umbildung des Schulwesens zu früherem und dann aber längerem gemeinsamen Lernen, von den vermeintlichen Vorteilen ganztägiger Internierung der Schüler oder von der spar- und bildungspolitischen Notwendigkeit, allen Schulen ein einheitliches Profil zu geben, als wenn durch Umbenennung der Schulform individuelle Förderung und Chancengleichheit bewerkstelligt würde.
Da tut es auch einmal gut, so haben wir uns gedacht, Gegenstimmen zu lesen, wenn auch hier nicht immer des Pudels Kern getroffen wird. Denn: Bildung, ob in Schule oder wie auch immer, braucht völlige Freiheit. Und letztlich Mama, Papa, Onkel, Oma, Schwester, Nachbarn und Kollegen. Dafür bekommen in Finnland alle Kinder mindestens den Nachmittag zur freien Selbstbestimmung.
Privatschulen auf dem Vormarsch
Immer mehr Familien verabschieden sich vom staatlichen Bildungsangebot und schicken ihre Kinder stattdessen auf eine private Schule. Bald könnte jedes zehnte Kind bei einem freien Träger lernen. ...
"Wir beobachten viele engagierte und mutige Leute, die Verantwortung für eine Schule übernehmen wollen“", beschrieb gestern Andreas Wegener den Trend. ...
Die Arbeitsgemeinschaft der freien Schulen beklagt nicht nur die geringe finanzielle Unterstützung. Vielmehr würden sie auch in einigen Bezirken behindert. Als Beispiel nannte Anita Mächler von der Evangelischen Schulstiftung den Fall der Elterninitiative, die in Kreuzberg eine evangelische Grundschule gründen wollte. Erst nach massiven Protesten hat sich das Bezirksamt jetzt darauf verständigt, ein Gebäude zur entsprechenden Nutzung auszuschreiben. ...
Quelle: Tagesspiegel vom 17.09.2008 mit interessantem Forum
Neue Inhaftierungswelle in Bayern
Heute habe ich wieder mit meiner Nichte telefoniert. Sie ist so etwas, wie eine Schulversagerin. Sie macht folgende Dinge, die natürlich überhaupt nicht mit dem Konzept Schule vereinbar sind:
- Gerne und viel lesen
- Physikbuch von vorne bis hinten durchlesen (weil Physik Spaß macht)
- Mathe macht ihr auch Spaß
- Keine Grammatik lernen - lieber einfach die Texte übersetzen
- Kein auswendig lernen - lieber verstehen
Und zusätzlich hing schon recht lange eine Scheidung im Raum. Da kann die Schule natürlich keine Rücksicht nehmen. Denn für sie, genau wie für Millionen andere, heißt es: Morgens früh antanzen und dann gehorchen ist das Wichtigste!
Heute hat auch wieder in Bayern das Phänomen Schule begonnen ...
Quelle: Thousand Sunny's Weblog am 16.09.2008

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