18. Mai 2008

Leserecho

Lieber Herr Edel
Zwischendurch wieder mal ein Echo. Ihre Informationen sind zu viele, um sie alle zu verdauen. Offenbar haben Sie entweder liebe und gute Helfer oder aber ich weiss nicht, wann Sie Ihre Berufs- und Familienarbeit verrichten. Wie dem auch sei. Ihr Rundmail ist bis heute unübertroffen. - Erlauben Sie nur noch den Gedanken, dass manchmal etwas weniger vielleicht sogar mehr wäre.
Hier in der Schweiz, insbesondere im Kanton Zürich, sind wir noch dabei, Wege zu suchen (vielleicht eher zu erstreiten?), die Bildungsdirektorin (Sozialdemokratin) davon zu überzeugen, dass es Unsinn ist, für Bildung zu Hause ein Lehrerdiplom zu fordern. Die "Frau Wilhelm Tells" meint dazu etwa: Ein Lehrerdiplom bestätigt doch nur, dass der Inhaber trainiert worden ist, schulische Massenabfertigungen gegenüber Schülern vorzunehmen. Insofern gibt es nichts ungeeigneteres für Bildung zu Hause, als ein ausgebildeter Lehrer zu sein.  - Gemäss Bildungsexperte Prof. Hartmut von Hentig, geschieht Bildung immer und überall, egal ob in der Schule oder nicht, einfach dort, wo das Leben des Kindes "stattfindet". Insofern sind Eltern immer auch Lehrer, soweit sie ihr Leben mit den Kindern teilen. Auch wo dies nicht geschieht, lernen die Kinder von ihren Eltern, auch wenn sich diese lieber dem persönlichen Konsum der Tatenlosigkeit oder ihr Leben in Karriere oder Unsinn verplempern.
Bezüglich der gesamtschweizerischen Initiative HarmoS (Schulharmonisierung in der Schweiz) erwachen einige Tiefschläfer in Parteien und Organisationen. Das Schulobligatorium ab vollendetem 4. Lebensjahr scheint doch ein paar Leute zu beunruhigen (obwohl allerorts die meisten Eltern ihre Schützlinge in einer grossen Selbstverständlichkeit ab 4. Altersjahr ihre Kinder in den freiwilligen, staatlichen Kindergarten schicken). Eigenartig: hiesse es Schulobligatorium ab vollendetem 6. Lebensjahr (so ist es meines Wissens generell heute), würden die Tiefschläfer unbehelligt weiter schlafen. Einzig der um zwei Jahre vorverschobene Schuleintritt, wollen ein paar gewitzte Politiker für sich ausschlachten. Jede weitere Gedankenarbeit bezüglich Staatsschulobligatorium verweigern die meisten Tellensöhne. Sie sehen: Wir sind dabei, den Vorsprung Deutschlands wettzumachen. Klar arbeite ich als Bremser und tue zusammen mit ein paar Überzeugten, das beste, um in eine andere Richtung zu arbeiten.
Ihre Arbeit verdanke ich ganz herzlich und grüsse sie aus dem Land des Wilhelm Tell
Rudolf Schmidheiny

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