29. August 2008

Leserechos #37

Hallo Herr Edel, sie fragten in ihrem Rundbrief nach einer Familie für das ZDF.
Ich habe 3 Homeschoolingkinder, darunter ein schwerst mehrfach Behindertes, welches erstaunliche Fortschritte macht seit es nicht mehr zur Schule muss.
Da saß es die ganze Zeit nur im Rollstuhl, es wurde nichts mit ihm gemacht, außerdem war es seelisch als kleinkindhaft einzustufen seit der 2. Klasse immer in den Abschlußklassen mit 16- 18 Jährigen zusammen. Der Junge hat fürchterlich gelitten, kam zuckend und weinend, mit den Nerven fertig nach Hause. ...
Die Behörden interessiert das nicht, die drohen mit der Staatanwaltschaft.
Ich sehe mich nicht in der Lage, moralisch, das Kind zurück in den Rollstuhl und in die  Schule zu bringen. Ich denke, dass es, wenn es in diesem Tempo weitermacht, bis nächstes Jahr selber läuft, aber nicht, wenn es den ganzen Tag zur Bewegungslosigkeit verdammt ist, und alle seine Kraft braucht, um mit der Schimpferei und Flucherei seiner älteren Klassenkameraden fertig zu werden.
Meine beiden anderen Kinder sind 16 und 10 Jahre, auch beim Jüngsten gab es viele Probleme mit der Schule, mittlerweile lernt er mit großer Freude und Begeisterung. ...
Dass die Kinder sich so positiv entwickeln, hätte ich mir vorher gar nicht vorstellen können! Liebe Grüße M.O.
Nachtrag: ja, das kannst Du gerne im Rundbrief veröffentlichen, dann schreibe doch bitte noch hinzu, dass ich Kontakt zu anderen Homeschoolern mit schwerbehinderten Kindern suche. Die  Schulen bekommen viel Geld für so ein Kind, können eine zusätzliche Kraft einstellen, die war in unserem Fall aber nicht für E. da, wurde wohl irgendwo anders eingesetzt, auf jeden Fall interessieren sich die Behörden hauptsächlich für dieses Kind.
Vielleicht hat ja noch jemand einen guten Tipp für mich. Eventuell meine E-Mail Adresse druntersetzen, dann können die Leute sich direkt und spontan melden. Liebe Grüße
M.


Hallo Jan, meine Tochter S. sollte auch hochgradig legasthen sein. Sie hat aber eine Winkelfehlsichtigkeit und konnte sich, weil visueller Lerntyp, kein Wortbild einprägen.
Nach 5 Schuljahren bekam sie endlich eine Prismenbrille und ohne LRS-Training mit dem Effekt, dass sie ab dato Bücher in die Hand nahm/nimmt und sich die LRS verflüchtigt hat.
Fälschlicher Weise rannte ich mit meiner Tochter erst zu verschiedenen Augenärzten, anstatt zu einem Optiker mit den entsprechenden Messgeräten.
Infos hierzu kann man leicht ergooglen mit den beiden Begriffen: LRS und Winkelfehlsichtigkeit. Nicht alle legasthenen Kinder haben vielleicht ein Winkelfehlsichtigkeit, aber meine Tochter hätte mit ihrer ehemals ausgeprägten LRS – ohne Prismenbrille – ein LRS-Training besuchen dürfen, aber wahrscheinlich ohne großen Erfolg. Liebe Grüße M.M.
Eine kurze Meldung aus Freiburg. Bin alleinerziehende Mutter mit vier Kindern und einem Enkelsohn und unterrichte seit Januar 2003 meine drei jüngeren Kinder (heute 12, fast 14 und 15,5 Jahre jung) zu Hause. Alle drei sind "underachiever" (wie auch ihre große Schwester (21), die derzeit an der ILS/Fernakademie in Hamburg sich auf die Hochschulreifeprüfung vorbereitet) und wurden drei Jahre zuvor von ihren MitschülerInnen auf's Übelste gemobbt, bedroht, sexuell belästigt, körperlich attackiert - die Schulleitungen, die Lehrkörper und das Schulamt haben trotz häufiger Hilfeersuchen meinerseits mit Versetzung in Sonderschulen, mit der Empfehlung von Anwendung körperlicher Gewalt zwecks Durchsetzung der Schulbesuchspflicht sowie mit Anzeigen wegen Verletzung der Schulpflicht reagiert. Kurz - ein Desaster.

Keine Kommentare: