29. August 2008

Glossen und Possen, leicht verdrossen

Es war einmal ... wieder Zeit für Elternabende. Für vier Kinder auf zwei Abende an zwei verschiedenen Schulen verteilt. Kein Problem, soweit man nicht alleinerziehend ist. Nach den üblichen Punkten der Tagesordnung kam wie immer auch die Belehrung über die Schulordnung und mögliche Freistellungen, deren Anordnung vor oder nach Ferien ja grundsätzlich verboten wird. Interessant dabei war mal wieder der Hinweis auf die klare, exponentiell steigende Hierarchie: Eltern dürfen gar nichts. Lehrerinnen dürfen schon bis zu zwei Tagen vom Schulbesuch freistellen, die Schulleitung bis zu 2 Wochen und die Schulaufsicht sogar bis zu 2 Monaten. Den Hinweis darauf, dass wohl nur der Führer bis zu 2 Jahren hätte freistellen können, konnte ich mir still verkneifen. Die freien und geheimen Wahlen des bereits im Vorjahr gewählten Pflegschaftsvorsitzenden beim Tagesordnungspunkt zuvor hatten ja eindeutig ein durchweg volksregiertes System belegt. (JE)


Normalerweise sind Eltern an guter Bildung für ihre Kinder interessiert.
Normalerweise melden bildungsinteressierte Eltern ihre Kinder zu diesem Zweck an einer Schule an. Wenn bildungsinteressierte Eltern aber aus irgendwelchen Gründen eine geeignetere Bildungsform außerhalb des steuerfinanzierten Schulsystems für ihr Kind entdecken, sollte ihnen die staatliche Gemeinschaft keine Knüppel zwischen die Beine werfen. Soviel Freiheit muss ein freier Staat mindestens bieten! Stattdessen werden solche Familien bei uns leider kollektiv diskriminiert und staatlicherseits unterdrückt. (JE)
Während der Spiegel verächtlich Menschenrechtsverletzungen im "Bible Belt" der USA beklagt (siehe "200.000 US-Schüler werden geschlagen" am 22.08.2008), gerät offensichtlich in Vergessenheit, dass auch im eigenen Land, quasi sogar auf höherer Ebene, Menschenrechte verletzt werden. In Amerika sind es die Eltern, die betreffende Schulen und Konzepte für ihre Kinder auswählen, und zwar wissentlich und in voller Verantwortung dafür. In Deutschland können Eltern Gewaltschulen erst gar nicht verhindern. Hier ist es sogar der Staat selbst, der alle Eltern und Kinder ohne Ausnahme zum Schulbesuch zwingt, notfalls mit Staatsgewalt und unter Gefängnisstrafe (so geschehen bei Fam. Dudek in Hessen). Zurück geht dieses Bildungsregime auf die Übernahme der strafrechtlichen Maßnahmen, die mit dem Reichsschulpflichtgesetz von 1938 eingeführt wurden. Das Regime damals gewann in der Öffentlichkeit an Stärke und Bestätigung, weil freie Rede und bestimmte Meldungen in der Presse unterdrückt wurden. Heute ist man so weit, dass man sich in unserem Land Bildung ohne Schulbesuch und staatliche Hoheit gar nicht mehr vorstellen kann, obwohl sie in anderen Ländern seit Jahren und Jahrzehnten wieder bestens funktioniert. (JE)
Dank intensiver Bemühungen gibt es in Deutschland vereinzelt Fälle, wo Homeschooling als illegal geltend geduldet wird. Das hängt vom Bundesland und auch vom Einzelfall ab. Zitat: "Die Bedingungen sind, daß wir uns eine Grundschule in unserem Landkreis suchen, die bereit ist mit uns zu arbeiten. Falls wir keine finden, wird der Schulamtsleiter unsere örtliche Grundschule anweisen es zu tun. Wir kennen die Schulleiterin und sie hat sich auch vor einem Jahr schon dazu bereit erklärt, falls sie den Auftrag erhält. Unsere  Kinder müssen dann ca. alle zwei Monate Klassenarbeiten in den Kernfächern in der Grundschule mit den anderen Kindern mitschreiben. Eine Anlaufzeit wird uns zugebilligt da wir die Kinder seither nicht auf Prüfungen vorbereitet haben. Das weicht natürlich von unseren Vorstellungen recht weit ab, doch sind wir andererseits froh endlich Klarheit zu haben und es wäre ein riesiger Fortschritt, wenn so eine Regelung für alle Hoomeschooler möglich wäre." Die Regel bisher aber waren Androhung von Sorgerechtsentzug, Zwangsgelder und anderen Zwangsmaßnahmen bis hin zu Gefängnis (siehe Hessen).
In Gesprächen mit Mitbürgern fällt immer wieder auf, wie ungebrochen die Überzeugung der Deutschen ist, der Staat müsse Bildungshoheit haben, nur Schulbesuch führe zum Ziel und zum Zwecke guter Bildung müsse staatlich notfalls mit Gewalt agiert werden. Wie kommt das? Für mich steht mittlerweile fest, dass diese Einstellung ihre Wurzeln im Obrigkeitsdenken und den längst nicht aufgearbeiteten Erziehungs- und Bildungsidealen der Nazizeit hat. Man bedenke, dass nach dem Krieg das Reichsschulpflichtgesetz Hitlers von 1938 (70 Jahre!) teilweise sogar wortwörtlich in die Landesschulgesetze der jungen BRD übergegangen sind. Auch im Osten wurden trotz demokratischen Anstrichs staatlich autoritäre Strukturen und die gezielte Ablehnung reformpädagogischer Ansätze und privater Bildung übernommen. Wie vom Dritten Reich gewohnt, werden bis heute Zwangs- und Strafmaßnahmen bei bürgerlichem Zuwiderhandeln in die Tat umgesetzt.  Das ist nach gründlicher Praxisrecherche heute einzigartig in der Welt, trotz Schulpflicht. Selbst 30 Jahre nach Verstaatlichung (Monopolisierung/Uniformierung) der Bildung vermochten selbst die 68er nicht, diese Strukturen und Denkmuster zu zerschlagen. Im Gegenteil, diese mußten benutzt werden, um etwas zu erreichen. Kurz: Nicht die Schulpflicht selbst hat totalitäre Wurzeln, sondern die Gewaltmaßnahmen zur Durchsetzung des staatlich angeordneten Schulbesuchs. Für bildungsnahe Familien mit privaten Alternativen zur Schule ist schon gedanklich kein Platz mehr.
Daher ist mir die Verdeutlichung der Isolation Deutschlands mit seinem Bildungsregime sehr wichtig. Mittlerweile weltweit gibt es spezielle Möglichkeiten des Freilernens. In meinem Land herrscht nur alternativloser Schulbesuch, und zwar immer seltener zum Wohle unserer Kinder. Ich meine, dass es keinem Staat der Welt ansteht, eine bestimmte Art der Bildung oder auch des Bildungserwerbs vorzugeben. Die Freiheit und das Recht auf Bildung bedürfen keines staatlichen Zwangs in irgendwelcher Form. Mein Wunsch und  Ziel ist letztlich eine Veränderung/Verbesserung des Bildungssystems, weg von überkommenen, staatlichen Gewaltstrukturen im Schulwesen hin zu Vielfalt, Freiheit und Möglichkeiten im Bildungswesen. "I have a dream", ich weiß. Jedenfalls ist es unser aller Pflicht, dazu beizutragen. Die Geschichte des deutschen Schulbesuchszwangs mit allen seinen, bereits weltweit einzigartigen Maßnahmen der Durchsetzung spricht eine deutliche Sprache. (JE)
Auf kritische Anfrage bezüglich der Bedeutung von Schulpflicht kam aus Regierungskreisen in Baden-Württemberg kürzlich eine Antwort, die an wohlüberlegtem Missverstehen und Ignoranz kaum zu überbieten wäre. Wie selbstverständlich wird darin  von gottgegeben Schulpflicht ausgegangen und auf Begriffsklärung wird vollends verzichtet. Welcher Deutsche käme denn auf die Idee, damit etwa nicht in erster Linie die Pflicht aller Bürger zu sehen, ihre Kinder in staatlich kontrollierte Schulen zu schicken. Die allgemeine Schulpflicht habe "aus wohlüberlegten Gründen" Eingang in die baden-württembergische Landesverfassung gefunden. Es wäre nun interessant zu erfahren, was denn die "wohlüberlegten Gründe" für die Schulpflicht sein sollen. Wenn mit keiner Silbe die üblichen Gründe aus dem vorletzten Jahrhundert erwähnt werden, drängt sich schnell der Verdacht auf, dass hier nur noch die Selbsterhaltung der politischen Klasse im Sinn steht und umtreibt. Wenn es neben allen "wohlüberlegten Gründen" FÜR diese ominöse, besondere Schulpflicht auch noch gute, z.B. pädagogische Gründe DAGEGEN gäbe, sollte dann nicht eine Änderung des Rechtsverständnisses des Begriffs "Schulpflicht" erwogen werden? In Kalifornien beispielsweise konnte bei gleichgebliebenem Gesetz ein völlig anderer Rechtsbegriff für Schulpflicht entwickelt werden: Von strafbewehrtem Schulbesuch über Mini-Schulen mit qualifizierten Eltern bis hin zu Privatbildung für alle Familien auf der einen Seite und einer Schulangebotspflicht für den Staat. Auch unsere deutschen Politiker sollten sich endlich mit uns Eltern in ein Boot setzen, um nach Auswegen und Alternativen zu suchen, was sie für das Wohl der Kinder sicher nicht ablehnen wollten. (JE)
Ich hatte einen Homschoolplatz 2004, ganz neu damals, nachdem mein lernwilliges Kind unter Zwang in schlechten Schulen damals immer mobbing-krank wurde und Lehrer nichts unternahmen. Ausgehend vom Gericht wurde es nie betont, dass sie mir wegen des Hausunterrichts das Sorgerecht weggenommen hatten, aber ich denke, es war deshalb.
Sie schauen heute nicht darauf, sie behaupten, ich wäre krank, hatte die ganzen Jahre aber kein Gutachten von mir machen lassen..., und sie haben nun mit Trick 17, ausgehend vom Arbeitsamt, eine ärztliche Untersuchung, d.h. ein 10-Minuten-Gespräch geführt und seitdem sei ich ihrer Meinung nach sogar rentenfähig, und zwar aufgrund einer Erkrankung im psychischen Bereich, die aber keinen Namen hat. ...
Das OLG-Hamm und das AG ESSEN wie auch das AG Detmold übernahmen die Aussagen (der Behörden) einfach, ohne mich untersuchen zu lassen! Sie stellten mich als miese kranke Mutter da, zu der man das Kind ja aufgrund ihrer psychischen Krankheit (Diagnose fehlt bis heute) nicht schicken könne. ...
Das geschah mit uns bereits 2004 und bisher konnte sich mein Sohn nicht von seinen schlechten Zensuren erholen. Zunächst wurde er zwangweise eine Woche in eine geschlossenen Psychiatrie gesteckt (er war nie psychisch krank und hatte nichts Böses verbrochen). Danach wurde er eiskalt in einer heimlichen Pflegefamilie in ... versteckt, total einsam auf dem Land (nur ein Schulbus fuhr dort)..., dann nochmals umgeschult und bekam miese Zivi-Mathe-Nachhilfe, wohnt im Keller. Er kann durch ein Fenster in den Garten sehen, wo die Hecke so hoch ist wie im Knast!!!
Die Nachhilfe kam erst, als ich über 2 Jahre mit dem Jugendamt schimpfte. Zum letzten Hilfeplangespräch hatten sie mich nicht eingeladen, meinen Sohn dazu überrumpelt, denn er wusste nichts davon, dass 6 Erwachsene mit ihm reden wollten. Sie lügen! Sie erzählten ihm, es käme nur eine Frau, die mal mit ihm  reden wolle, weil er beim AG Detmold vor einer Richterin W. seinen Wunsch geäußert hätte, zu Mama zurück zu wollen. Genau das war nämlich von ihm und mir, der Mutter, seit dem 21. Mai 07 beantragt worden. Im März '08 nun haben sie ihm soweit zugeredet, dass er ihrer Meinung war und weiter dort bleiben wollte, bis er seine 10. Klasse zuende habe. Seine Zensuren waren bisher so mies, dass er sich heutzutage nicht damit bewerben könnte, aber er ist in einer sogenannten Profifamilie, die ihn immer, so heisst es schriftlich, professionell unterstütze.  
Ich stand und stehe auch heute allein da und das weiss das Jugendamt, das nutzen sie aus. Mein Rechtsanwalt hat sich nun auch getrennt, weil ich ihm im letzten Prozess nicht total untertan war. Ich wusste bereits zuvor, dass er mir gegenüber nicht echt war. Er legte sein Mandat nieder. Nun gehe ich allein vor Gericht, wenn es nochmals dazu kommt. Ich schrieb nun zuletzt an den europäischen Gerichtshof. Ich werde bald ein Buch schreiben, es ist dran, ich brauche einen ruhigen Ort und suche eine neue Wohnung. Öfters war ich mit Betern zusammen und allein das hielt mich aufrecht, dass es einen gerechten Gott gibt, der lebt. Er half mir schon oftmals und auch meinem Kind. Sonst wäre es nicht auszuhalten gewesen, was die Amtspersonen mit uns trieben. Sie wollten mich in eine bestimmte Schiene stecken, nur weil ich verschiedene christliche Kontakte hatte. Anfangs wurde Verleumdung (auch heute noch) betrieben. Mein Sohn meinte letztens, das Wort "Volksverhetzung" wäre hier das richtige Wort. Sein Lehrer hätte davon geredet, im Unterricht. Ich habe zur Zeit keinen Rechtsanwalt, auch niemanden, der mein Kind vertreten kann. Die Erziehungsberechtigten müssten das unterschreiben und wer unterschreibt schon sein eigenes Todesurteil?
Ps: Ich kenne in Dortmund ein Missionars-Ehepaar, die mit 5 Kindern Homeschooling machen. Sie (die Kids) sind in den USA angemeldet, dadurch geht es. Da kann ich fast neidisch werden, wenn ich meinen Sohn sehe, der sich da so quälen musste, bisher, in dieser blöden Staatschule. Aber die anderen Kinder auch. Ich kenne kein Kind, das gern zur Staatsschule geht, und ich kenne viele Kinder! (per Email von H.H.)
Humor ist, wenn man trotzdem lacht! Eine kurze, lustige Präsentation zur Pisa Studie und deren Ursachen
Quelle: Fritz Loindl, INITIATIVE Information-Natur-Gesellschaft

Keine Kommentare: