7. April 2008

Couch statt Pult

Wenn Schüler über Computer und Internet zu Hause unterrichtet werden, sind Schulgebäude überflüssig. Die Städte würden sie dann verkaufen.
Stellt euch vor, dass da, wo jetzt im Klassenraum eine Tafel ist, ein Bild von Oma und Opa hängt. Und wo Tische und Stühle sind, steht stattdessen eine Couch. Der Fernseher befindet sich natürlich auch im Raum, schließlich handelt es sich um ein Wohnzimmer.
Dort, wo ihr jetzt noch fast jeden Morgen sitzt, um dem Lehrer zuzuhören, könnten schon bald Leute wohnen. Denn die Landesregierung NRW plant, Schulgebäude von ihrem Zweck zu befreien. ,,Dank moderner Technologien wie Internet, E-Mail und Webcam wird es bald möglich sein, Schüler zu Hause zu unterrichten. Deswegen werden die Schulgebäude überflüssig", erklärt ein Sprecher des Schulministeriums.
Für die Städte ist dies ein Riesenvorteil. Denn zum einen sparen sie die Kosten für den Erhalt und die Ausstattung der Schulen. ,,Und zum anderen können sie die Schulen an Investoren verkaufen", so der Sprecher. Das würde viel Geld in die überwiegend leeren Stadtkassen bringen.
Was schließlich aus den Gebäuden gemacht wird, bliebe den Käufern überlassen. In Großstädten mit Wohnungsmangel könnten beispielsweise neue Appartements entstehen. Dann wird das Lehrerpult durch den Küchentisch ersetzt.
Wie lang es dauert, bis die Schulgebäude nicht mehr für den Unterricht gebraucht werden, hängt natürlich davon ab, wie schnell der Heimunterricht am PC eingeführt wird.
Ein erstes Projekt läuft bereits in einer Gemeinde im Sauerland. Die Schüler der dortigen Realschule werden via Internet komplett zu Hause unterrichtet, und bei der Stadt haben sich schon erste Kaufinteressenten für das Gebäude gemeldet.
Quelle: Ein bisschen Zukunftsmusik im Remscheider Generalanzeiger vom 1. April

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