6. Juni 2008

Leserechos

mein sohn ist 12, ist viereinhalb jahre lang zur schule gegangen
(grundschule & dann noch ein halbes jahr gesamtschule)
& lebt/lernt nun seit fast anderthalb jahren daheim. unterbrochen von
einem kurzen versuch mit einer sudbury-schule, der aber
nicht funktioniert hat.

mit 'durchstehen' meine ich zb dass was auch im text vorkommt:
bevormundung, zwang, gängelei. der druck, sich einfügen zu
sollen, mitmachen, funktionieren zu sollen, nicht seinem eigenen weg
folgen zu dürfen. beurteilung in jeder hinsicht, nicht so
sein gelassen & akzeptiert zu werden wie eineR ist.

die sprüche, die ich gehört habe, waren meist: dein sohn macht nicht
mit, macht was er will, fügt sich nicht ein, redet dazwischen,
quatscht die ganze zeit mit dem nachbarn, verweigert sich ... die
lehrerInnen in der grundschule haben immerhin auch noch andere
aspekte seines verhaltens & seiner persönlichkeit wahrgenommen & erwähnt
(da war es eh noch relativ okay, sie haben die kinder
sehr individuell angenommen & sie einigermassen machen lassen - immer im
rahmen des plans, aber immerhin), an der gesamtschule
interessierte dann aber ausser dem funktionieren im unterricht nichts
mehr ... mein sohn war nach dem ersten tag dort gleich erstmal
3 tage "krank". dann hab ich ihn wieder dorthin "gedrängt" :( ... in den
folgenden monaten konnte ich zusehen, wie mein vorher so
fröhlicher, an allem interessierter, hochbegabter sohn immer schlechter
drauf war, unglücklicher, aggressiver wurde. dauernd
starke kopfschmerzen hatte. seinen wissensdurst & sein interesse verlor,
sich in der schule zunehmend verweigerte ... im wesentlichen
hat er in diesem monaten vermeidungsstrategien & lügen gelernt. so ab
dezember weigerte er sich immer öfter & schliesslich ganz,
dort hin zu gehen ... cecilia in homeschooling_D bei yahoo am 30.05.2008


Wir sind Studierende der Uni Paderborn und suchen im Rahmen einer Forschungswerkstatt Familien, die zu Hause unterrichten, um Sie zum Thema Homeschooling zu befragen. Unsere Untersuchung dazu hat zum Ziel, einen Eindruck davon zu bekommen, wie sich die Kinder, die zu Hause unterrichtet werden, entwickeln. Diese Ergebnisse wollen wir mit Kindern, die die Schule besuchen, vergleichen. Dazu wollen wir Homeschooling-Familien befragen.
WIR BRAUCHEN JEDE HILFE! MELDET EUCH ZAHLREICH!
Vielen Dank schonmal im Voraus.
PS: Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt.
Kontakt: rachel_haas@web.de
Sehr geehrter Herr Edel, wir stellen derzeit erste Überlegungen an, uns einen Zweitwohnsitz im Ausland zuzulegen. Da wir in der Wahl des Landes ganz frei sind, wollte ich mich bei Ihnen erkundigen, ob eines unter dem Gesichtspunkt des Homeschooling und des Umgangs damit besonders anzuraten ist. Ich freue mich auf Ihre Antwort!
Mit freundlichen Grüßen Ihre M.H.

Eine gute Idee. Wenn Sie auf Deutschsprachigkeit Wert legen, käme Dänemark oder auch Belgien (deutschsprachige Gemeinschaft dort) ganz gut in Frage.
Polen, wegen der Nähe, ist z.Z. auch in Regierungskreisen recht aufgeschlossen, es gibt dort aber bereits jetzt schon keine Probleme.
In Österreich muss man sich registrieren lassen und jährliche Beurteilungen bestehen. Das ist in den zuerst genannten Ländern und in allen englischsprachigen Ländern anders. Wenn Englisch kein Problem oder sogar erwünscht ist, ist Irland, Schottland oder England innerhalb Europas die beste Wahl, weil es dort auch die meisten Familien gibt, mit denen man sich zusammen tun kann.
Aber auch Frankreich (Fernschulschwerpunkt), Tschechien (Stammschulprinzip) oder auch Italien (Sonne; Freiheit; und Südtirol hat auch sehr gute Möglichkeiten in deutschsprachigen Schulen) haben ihre Vorzüge.
Herzliche Grüße,
Jan Edel


Hallo Jan, ich hab` gerade mein drittes und viertes Ausbildungsmodul EU Fundraising
genossen und bin sehr zuversichtlich, dass mein Wissen, dass ich erwerbe, dazu beiträgt den Schulzwang ad acta zu legen. Vielleicht machst du noch ein wenig Werbung für meinen Aufruf, obwohl ich davon überzeugt bin, dass ich die Finanzierung hinbekomme. Viel wichtiger wird die zukünftige Vernetzung sein. Ich möchte in kleinen Schritten immer ein Stück weiter gehen. Wobei ich meine Rolle darin sehe, die entsprechenden Mittel zu besorgen. Erst einmal "Moin". Üwken
Bankverbindung Netzwerk Bildungsfreiheit e. V. Kto.nr.: 61 727 108  BLZ.: 67 091 500
Volksbank Neckar Bergstrasse, Zweck: EU Fundraising
Lieber Jan, könntest Du mir eventuell helfen - mir ist ein wichtiger Text durch die Maschen gegangen. Es wurde Funktion und Mechanismus der gezielten, staatlich gelenkten Minderbildung genau erklärt. Ich find ihn einfach nicht wieder. Falls Du spontan eine Idee dazu für mich hättest, wäre das wunderbar. Viele Grüße M.
Hab es wieder gefunden. Der amerikanische Pädagoge John Taylor Gatto hat die Gründe für den Siegeszug dieses Modells im Industrialismus so beschrieben: Das System ziele darauf ab, "mittelmäßige Geistesschärfe zu produzieren, um das innere Leben zu verkrüppeln, um den Schülern nennenswerte Führungsqualitäten zu verweigern und um fügsame und unvollendete Bürger zu garantieren", kurz und gut, "um das gemeine Volk , kontrollierbar' zu machen". Man kann sich bis heute im Land überall davon überzeugen, wie erfolgreich das System war und ist. Viele Grüße M.

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