14. Juni 2008

Literatur und Termine

Robert Gernhard, Pit Knorr: "Pisa und die Volgen" - ein Hörbuch
Deutschland hatte an seinem mäßigen Abschneiden bei der Pisa-Studie bekanntlich hart zu kauen, fast so hart wie wenig später die Österreicher. Doch da bekanntlich der Humor Grenzen zu überwinden vermag, haben sich drei mit dieser sympathischsten aller menschlichen Gaben reichlich ausgestattete Autoren auf die Suche nach Pisa und die Volgen gemacht. Robert Gernhardt und Pit Knorr lesen eigene und dazu Texte von Bernd Eilert, und sie nehmen so gut wie jede bildungsbürgerliche Hürde dabei schwungvoll aufs Korn, zum Beispiel die Literatur, wie etwa jene der Aufklärungszeit: "Der Dichter als Lehrmeister: Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist rosenrot, siehst du dies Schweinchen ebenfalls, dann beiß es bitte tot." Oder sie klären darüber auf, was es mit Sebastian von Spick auf sich hatte: "Wer is 'n das schon wieder?" "Das ist der Mann, der die katastrophalen Zustände des pestalozzischen Schulsystems hat enden lassen. Millionen von Schülern hat er den ... charakterschädigenden Leistungsdruck genommen und das Leben erträglicher gemacht." "Und wodurch denn?" "Durch die Erfindung des nach ihm benannten Spickzettels, den ich mich absolut nicht schäme hier in Händen zu halten." Pisa, so die drei, habe die Erkenntnis gebracht, dass in Deutschland "intellektuelle Düsternis" herrsche, man wolle nunmehr den "Weg ans Licht" weisen. Das Hörbuch versteht sich als bildungslückenschließender Crash-Kurs und ist der Live-Mitschnitt einer Lesung.
Robert Gernhard, Pit Knorr, "Pisa und die Volgen", 2 CDs, Länge 95 Minuten, € 19,95. Audiobuch, 2008
Quelle: Der Standard (A) am 06.06.2008


Harald Eichelberger
Freiheit für die Kinder – Freiheit für die Schule
PISA hat bewiesen: Unsere Schulen bedürfen einer Reform. Um unsere Schulen im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig und erfolgreich werden zu lassen, braucht es innovative Entwicklungsstrategien.

In einer erfolgreichen Schule müssen sich Schülerinnen und Schüler frei entfalten können, um gefestigte und verantwortungsbewusste Persönlichkeiten zu werden. Individuelle Begabungen müssen stärker gefördert werden. Dafür ist es notwendig, neue Erkenntnisse und Entwicklungen im Bereich der Pädagogik in die moderne Unterrichtsgestaltung mit einzubeziehen.

"Freiheit für die Kinder - Freiheit für die Schule" gibt praktische Hinweise für einen zeitgemäßen Unterricht mit dem Ziel, eine konstruktive und richtungsweisende Schulentwicklung zu ermöglichen.

Der Autor:
Dr. Harald Eichelberger ist als Koordinator des europäischen Masterstudiums "Bildungsmanagement und Schulentwicklung" an der Pädagogischen Akademie des Bundes in Wien und als Dozent am Pädagogischen Institut der deutschen Sprachgruppe in Bozen für Unterrichts- und Schulentwicklung tätig.

ISBN 978-3-7065-4517-4
Quelle: (lifepr) Innsbruck am 09.06.2008
Anmerkung: Der Titel zumindest klingt noch verheißungsvoll.


Arbeitskreis SOZIALE PLASTIK am 14./15. Juni in Wiesbaden, Schloß Freudenberg
ab 19:30 Uhr Johannes Heimrath: Die Notwendigkeit der Freiheit im Bildungswesen
Das Schulwesen in Deutschland ist, auch im Vergleich mit anderen europäischen Ländern, sehr restriktiv geregelt. Der Staat hat eine dominante Funktion: er bestimmt nicht nur, welche Schulform die einzige von ihm voll anerkannte und gewünschte ist, sondern er betreibt diese Schulform auch noch selbst. Und das, obwohl er Staat ist und nicht selber Schule, so daß die staatlichen Schulen sich nicht selbst bestimmen, sondern die auszuführenden Bildungsinhalte und Methoden quasi von außen, nämlich vom grünen Tisch der Kultusminist er vorgesetzt bekommen. Versuche von Bildungsinstitutionen, Lehrerverbänden und Elterninitiativen, freie und eigenständige Schulformen zu entwickeln, werden vom Staat in den Privatbereich abgedrängt, finanziell stark benachteiligt und zugleich durch die praktizierten Anerkennungsverfahren den Staatsschulen wiederum ähnlich gemacht.
Weitere Info: www.omnibus.org

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