1. November 2008

Parabel/Story/Kurzweil (Ausgabe #46)

Schlussfolgerung Nr. 11: Wenn du dich an das hältst, was richtig ist, können sogar Bürokraten den Sinn darin sehen.
So, wie ich schon sagte, basiert die ganze Erziehung darauf, Möglichkeiten zum Denken und zum Bewusstwerden mit einem Geist der Offenheit anzubieten. Prüfungen und Benotungen ändern dies in Richtung Beurteilung und Auswertung, und dies außerdem mit absonderlichen und engstirnigen Normen.
Wir wollen, dass unsere Kinder selbstständig denken und unabhängige Urteile fällen können. Um gute Benotungen zu erreichen, müssen sie sich nach den weitverbreitetsten Meinungen richten ohne auf deren Wahrheitsgehalt zu achten. Wir wollen, dass sie sorgfältig und tiefgründig denken, bei Prüfungen aber ist diese Strategie kontraproduktiv. Wir wollen, dass sie Fehler in fertigen Arbeiten korrigieren. Man kann dies in der Schule tun, das ändert aber die Benotung nicht. Wir wollen, dass sie das Kooperieren lernen und dass sie andere nach deren Meinungen und Kenntnissen fragen. In der Schule wird dies als Schummeln bezeichnet. Wir wollen, dass sie einen Sinn für Gemeinschaft, gemeinsame Verantwortung und gemeinsame Errungenschaften entwickeln. In der Schule gibt es nur Wettbewerb derart, dass der Erfolg eines Menschen eine schlechte Nachricht für alle anderen darstellt.
Während der ersten drei Jahre Homeschooling erlaubte ich es der Schule, jemanden zu uns zu schicken, um meine Kinder standardisierten Prüfungen zu unterwerfen; ich tat dies meistens nur, um mein Haus und meine Familie vorzuzeigen, aber auch, um ihre Nerven zu beruhigen. Danach sagte ich ihnen: Sehen Sie, standardisierte Prüfungen sind falsch. Sei wissen es und ich weiß es. Wir werden sie nicht mehr durchführen. Wenn Sie wissen wollen, wie wir vorankommen, kommen Sie herüber und reden mit uns. Seien Sie nicht engstirnig und ich werde Zimtkuchen und Kaffee vorbereiten (Sie nahmen das Angebot nie wahr).
So, was die Schulbehörde betrifft, ja, sie haben ein ganzes Bündel von wahnsinnigen Verordnungen, die sie frei Lernenden auferlegen müssen. Ich kümmere mich nicht darum. Ich erwarte, dass sie sich sensibel und klug verhalten, obwohl sie Bürokraten sind. So tue ich gerade das, was richtig ist und gehe davon aus, dass ich mich damit durchsetze.
Ich schicke vierteljährliche Berichte mit der Auflistung von allen Büchern, die die Kinder gelesen haben und mit den Dingen, die sie studiert haben, danach aber ziehe ich eine Trennlinie. Alles anderes, was verlangt werden könnte, ist entweder falsch, fehlgeleitet oder eben eine dumme Zeitverschwendung, sodass ich es nicht tue. Die einzige Gegenmaßnahme, die ihnen zur Verfügung stünde, wäre es mich zum Familiengericht zu bringen, wo sie versuchen müssten zu beweisen, dass meine Kinder erziehungsmäßig vernachlässigt werden. Sie müssten Zehntausende von Dollars, die sie nicht haben, ausgeben müssen, um etwas zu beweisen, von dem sie wissen, das es nicht wahr ist. Und stellen Sie sich dann vor, welche schlechte Presse sie dann hätten. Sie sind zu klug statt es zu versuchen. Sie sind glücklich, wenn sie meine Vierteljahrberichte erhalten, und sie lassen uns sonst in Ruhe.
Quelle: Aus dem Buch "Schulfreie Bildung", Kapitel 25 "Schlussfolgerungen einer Mutter in Kanada"

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